Der Online-Möbelhändler Wayfair hat in den vergangenen Jahren eine schwierige Phase durchlebt. Besonders hart traf es das Unternehmen im Jahr 2022, als der Aktienkurs infolge rückläufiger Umsätze ins Straucheln geriet. Seit Mitte 2021 verzeichnet Wayfair nahezu in jedem Quartal negative Umsatzentwicklungen. Im dritten Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 2% auf 2,9 Milliarden Dollar. Auf der Grundlage der allgemein anerkannten Rechnungslegungsstandards (GAAP) verzeichnete Wayfair einen Verlust von 74 Millionen Dollar. Positiv hob das Unternehmen jedoch sein bereinigtes EBITDA von 119 Millionen Dollar hervor und betonte das Ziel, weiterhin über aktienbasierte Vergütungen und Investitionsausgaben hinaus zu wachsen.
Trotz der verpassten Chancen auf dem Bullenmarkt der letzten beiden Jahre könnte sich für die Wayfair-Aktie eine Trendwende abzeichnen. Der Möbelhandel insgesamt steht vor Herausforderungen aufgrund der allgemeinen Abschwächung des Immobilienmarktes, ausgelöst durch hohe Hypothekenzinsen. Auch andere Branchengrößen wie RH und Williams-Sonoma verzeichneten in den letzten Quartalen rückläufige Umsätze, während Heimwerker-Giganten wie Home Depot und Lowe's von sinkenden vergleichbaren Verkäufen berichteten.
Mehrere potenzielle Rückenwinde könnten Wayfair und seine Branchenkollegen jedoch 2025 positiv beeinflussen. Der Leitzins der Zentralbank, der bereits im September um 50 Basispunkte gesenkt wurde, dürfte weiter sinken. Dies könnte die Hypothekenzinsen verringern und so einen neuen Schwung in die Immobilienkäufe bringen, die nach wie vor rund 40% unter dem Vor-Pandemie-Niveau liegen. Eine Belebung des Immobilienmarktes würde Unternehmen wie Wayfair zugutekommen, wenn Verbraucher ihre neuen Wohnungen einrichten.
Zudem herrscht in den USA ein dokumentierter Wohnraummangel, der die Bautätigkeit weiter fördern könnte. Unabhängig davon, welche Regierung in das Weiße Haus einzieht, ist die Beseitigung des Mangels an bezahlbarem Wohnraum ein erklärtes Ziel. Politische Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsneubaus könnten Wayfair somit langfristig Auftrieb geben.
In Zeiten dieser Herausforderungen hat Wayfair sein Geschäftsmodell gestrafft und sich durch mehrere Entlassungsrunden, zuletzt erst in der vergangenen Woche angekündigt, für eine bevorstehende Erholung gerüstet.