Die Wasserunternehmen in England und Wales haben bei der Aufsichtsbehörde Ofwat erneut Preiserhöhungen beantragt, die über ihre ursprünglichen Forderungen hinausgehen. Laut den jüngsten Zahlen von Ofwat streben die Versorger an, dass die durchschnittlichen Verbraucherkosten bis 2030 um 40% steigen, was zu jährlichen Ausgaben von 615 Pfund führen würde. In einem früheren Antrag hatten die Unternehmen eine Erhöhung auf 585 Pfund bis zum Ende des Jahrzehnts vorgeschlagen, ausgehend von den derzeitigen 439 Pfund. Der Regulator hatte im Juli diese Forderung auf 535 Pfund reduziert. Doch nach einer Konsultationsphase haben 10 von 11 Wasserunternehmen nun höhere Preise beantragt. Gründe hierfür sind der erweiterte Bedarf an Investitionen in Infrastruktur wie Leitungen, Abwasserkanäle und Reservoirs sowie die Einhaltung von Anforderungen anderer Regulierungsbehörden. Ofwat betonte, dass die Erhöhungen auch wegen geänderter Renditeerwartungen der Investoren beantragt wurden. Eine finale Entscheidung bezüglich der Preisgestaltung wird für den 19. Dezember erwartet, vorausgehend von Verhandlungen zwischen Regulatoren und Unternehmen. Diese Entwicklungen geschehen vor dem Hintergrund öffentlicher Empörung über Abwasservorfälle und Dividendenzahlungen bei gleichzeitig marginalen Fortschritten bei der Verschmutzungsreduktion. Die Labour-Partei fordert striktere Gesetze gegen Manager, die Regulierungen behindern. Unter den Unternehmen plant Southern Water die drastischste Erhöhung um 84%, während Thames Water 53% verlangt, trotz finanzieller Schwierigkeiten und einer Schuldenlast von 15 Milliarden Pfund. Severn Trent Water und Hafren Dyfrdwy fordern ebenfalls bedeutende Steigerungen. Lediglich Wessex Water hält an den ursprünglichen Preisanfragen fest. Die britische Regierung hat klargestellt, dass niemand steigende Wasserrechnungen wünsche und man bestrebt sei, die Gelder effizient zu verwenden.
Wirtschaft
Wasserwirtschaft in Großbritannien vor Herausforderungen: Erhebliche Preissteigerungen beantragt
