Wasserwirtschaft im Wandel: Höhere Ausgaben treiben die Preise in die Höhe

In der britischen Wasserwirtschaft zeichnet sich eine deutliche Verteuerung ab, da Southern Water angekündigt hat, die jährlichen Haushaltsrechnungen um mehr als 350 Pfund anheben zu wollen. Durch neue Umweltgesetze gezwungen, mehr zu investieren, plant der Versorger für Kent, Hampshire, die Isle of Wight und Teile von Sussex, die Rechnungen bis 2029 von gegenwärtig 420 Pfund auf 772 Pfund zu erhöhen. Diese Steigerung um 84 Prozent stellt die größte geforderte Erhöhung unter den britischen Wasserversorgern dar, die seit Jahresbeginn ihre Ausgaberichtlinien um 7 Milliarden Pfund erhöht haben. Auch Thames Water, das London und den Südosten Englands beliefert, strebt eine Erhöhung der Rechnungen um 231 Pfund an, was einem Anstieg von 53 Prozent entspricht. Severn Trent, tätig in den Midlands, Bristol und Teilen von Wales, plant einen Anstieg um 182 Pfund oder 46 Prozent. Bemerkenswert ist, dass lediglich Wessex Water seinen Antrag um 32 Pfund auf 150 Pfund gesenkt hat. Laut Ofwat, dem Regulator, resultieren mindestens die Hälfte der beantragten Erhöhungen aus neuen gesetzlichen Anforderungen der Umweltbehörde und der Trinkwasseraufsicht. Die übrigen Erhöhungen beruhen auf allgemeinen Kostensteigerungen. Der Regulator äußerte Besorgnis über die hohen Beantragungen und verwies auf vergangene Managementfehler in der Branche. Dennoch beteuern die Wasserversorger, dass sie angesichts der Anforderungen an die Infrastruktur gezwungen seien, die Preise zu erhöhen. Um weiterhin attraktiv für private Investoren zu bleiben, fordern sie angemessene Renditen. Der CEO des Branchenverbandes Water UK, David Henderson, mahnte, dass die Investitionsbedingungen verbessert werden müssen, um wirtschaftliche und ökologische Schäden abzuwenden. Die Regierung drängt auf eine Lösung, um negative Schlagzeilen zu vermeiden. Thames Water warnte bereits, dass ohne frisches Kapital der Investoren ein Liquiditätsengpass drohe, was die Herausforderungen im Sektor unterstreicht.