22. Februar, 2025

Wirtschaft

Wasserwirtschaft 2022: Deutlicher Rückgang im Energie- und Industriesektor

Wasserwirtschaft 2022: Deutlicher Rückgang im Energie- und Industriesektor

Deutsche Unternehmen verzeichneten im Jahr 2022 einen markanten Rückgang in der Wasserverwendung. Mit einem Verbrauch von etwa 12,75 Milliarden Kubikmeter Wasser lag dieser um beachtliche 16,7 Prozent unter dem Niveau von 2019. Besonders auffällig zeigt sich der Spartrend bei den Energieversorgern, wie das Statistische Bundesamt offenlegte. Ausschlaggebend für den verminderten Wasserbedarf war die zeitweilige Stilllegung von drei Atomkraftwerken, wodurch im Jahr 2022 alleine 2,02 Milliarden Kubikmeter Wasser eingespart wurden. Diese Erhebungen erfolgen im dreijährlichen Turnus.

Trotz des Rückgangs bleibt der Energiesektor der größte Wasserverbraucher: Er benötigte im Jahr 2022 insgesamt 6,59 Milliarden Kubikmeter, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe mit 5,15 Milliarden Kubikmetern. Innerhalb dieser Branche war insbesondere die chemische Produktion dominant, wobei auch die Metallerzeugung und -verarbeitung bedeutende Anteile verzeichneten. Die Landwirtschaft verwendete im Vergleich dazu rund 0,48 Milliarden Kubikmeter Wasser.

Der Hauptgrund für den Wasserverbrauch ist die Kühlung: 2022 flossen mehr als 10,57 Milliarden Kubikmeter (82,9 Prozent) hiervon in Kühlprozesse. Lediglich 1,76 Milliarden Kubikmeter (13,8 Prozent) wurden direkt in der Produktion oder durch die Belegschaft genutzt. Die verbleibenden 3,3 Prozent kamen in der Bewässerung zum Einsatz.

Weiterhin ergab die Studie, dass etwa 10.500 Betriebe ihr Wasser selbst aus natürlichen Ressourcen schöpfen. Diese Selbstentnahme belief sich insgesamt auf 12,84 Milliarden Kubikmeter. Der Großteil, etwa 75,6 Prozent, stammte aus Oberflächengewässern wie Flüssen, Seen oder Talsperren, während rund 17 Prozent aus dem Grundwasser gezogen wurden. Der Rest verteilte sich auf andere Wasserquellen wie Meer- und Brackwasser.