07. September, 2024

Grün

Wasserstoff-Transportnetz: Wichtiger Meilenstein für Deutschlands grüne Zukunft erreicht

Wasserstoff-Transportnetz: Wichtiger Meilenstein für Deutschlands grüne Zukunft erreicht

Die Realisierung eines Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland schreitet weiter voran. Die Fernleitungsnetzbetreiber präsentierten der Bundesregierung umfassende Pläne, die ein Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von 9.666 Kilometern skizzieren. Dies wurde vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium bestätigt. Nun liegt es an der Bundesnetzagentur, die Genehmigung dieser Pläne zu erteilen.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck bezeichnete den Antrag als entscheidenden Fortschritt zur Entwicklung der Wasserstoff-Infrastruktur. Er sprach von 'Autobahnen der Wasserstoffnetze', die die benötigte Planungssicherheit sowohl für Wasserstoffproduzenten als auch für Kraftwerks- und Speicherbetreiber sowie Abnehmer schaffen.

Von 2023 bis 2032 sollen die Schwerpunkte der Wasserstofferzeugung und -nutzung, Speicher sowie Importpunkte stufenweise verbunden werden. Laut Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) betragen die Investitionskosten für das Projekt rund 19,7 Milliarden Euro. Interessanterweise sollen etwa 60 Prozent der geplanten Leitungen aus bestehenden Erdgasleitungen umgewidmet werden.

Thomas Gößmann, Vorstandschef von FNB Gas, betonte, dass das Kernnetz eine zentrale Voraussetzung für den erfolgreichen Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland und die Dekarbonisierung der Industrie und Energieversorgung darstellt.

Die strategische Bedeutung des Wasserstoffs zeigt sich insbesondere im Industriesektor, etwa der Stahlindustrie, die auf klimafreundliche Alternativen setzt. Schon im nächsten Jahr sollen erste Wasserstoffleitungen in Betrieb gehen. Die Pläne sehen vor, alle Bundesländer im Kernnetz zu berücksichtigen und die Vernetzung mit der europäischen Wasserstoffinfrastruktur zu gewährleisten.

Ein frühes Ziel ist der Import von Wasserstoff über Grenzübergangspunkte per Pipeline. Ab Mittwoch plant das Kabinett die Verabschiedung einer Importstrategie, da Deutschland einen Großteil seines Wasserstoffs importieren wird, sei es per Pipeline oder Schiff.

Das vorgesehene Kernnetz wird zunächst einmal die Hauptbasis für die Wasserstoff-Transportinfrastruktur bilden, aber langfristig auch weiter ausgebaut werden. Bereits im Jahr 2026 soll erstmals ein Netzentwicklungsplan für Gas und Wasserstoff von der Bundesnetzagentur genehmigt werden.

Finanziert wird das Netz wie bei Erdgas und Strom durch die Entgelte der Nutzer. Für die Zwischenfinanzierung ist ein sogenanntes Amortisationskonto geplant, das eine zeitliche Streckung der Kosten vorsieht. Staatliche finanzielle Absicherung gegen unvorhersehbare Entwicklungen und spezielle Förderungen durch Bund und Länder sind ebenfalls Teile des Finanzierungskonzepts.