In der jüngsten Ansprache der Labour Party hat Rachel Reeves versucht, der angeschlagenen Wirtschaft Schwung zu verleihen. Ihr Augenmerk liegt darauf, britische Pensionsfonds stärker in heimische Märkte und Infrastrukturen zu investieren. Doch diese Absicht stößt bei vielen Pensionären auf taube Ohren, die lieber selbst über ihre Anlagen entscheiden möchten. Die von Reeves vorgeschlagenen Maßnahmen basieren auf einem bereits existierenden Reformplan, der unter anderem den "Mansion House Compact" umfasst. Dieser besagt, dass bis 2030 fünf Prozent der Standard-Pensionsfonds in nicht börsennotierte britische Aktien investiert werden sollen – ein Ziel, das Reeves als unzureichend empfindet. Ihr Vorhaben, kommunale Pensionskassen zusammenzulegen, um Verwaltungskosten zu senken und die Marktmacht zu erhöhen, mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Doch viele Mitglieder dieser Kassen bevorzugen die Kontrolle ihrer örtlich gewählten Vertreter. Besonders herausfordernd wird es, wenn kommunale Pensionskassen als Vorinvestoren in großen Infrastrukturprojekten agieren sollen. Fehlt private Unterstützung, droht das Projekt zu scheitern. Die Erfahrungen mit Wasserversorgern, in die stark investiert wurde, zeigen, dass solche Investitionen gefährlich sein können. Viele Pensionsfonds bereuen bereits ihre Investitionen, da schlechte Renditen die Regel sind. Dazu kommt ein weiterer Stolperstein: Die unsichere regulatorische Zukunft unter der aktuellen Regierung. Diese Atmosphäre verunsichert Investoren weiter, sodass dringend benötigte Investitionen in die Wasserinfrastruktur vermutlich ausbleiben werden.