08. Januar, 2025

Politik

Washington greift durch: Sanktionen gegen sudanesischen Kriegsführer Dagalo

Washington greift durch: Sanktionen gegen sudanesischen Kriegsführer Dagalo

Die US-Regierung hat gegen den Anführer der sudanesischen Rapid Support Forces (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, Sanktionen verhängt und ihn unter Anklage des Völkermords gestellt. Dagalo, auch bekannt als Hemeti, wird vorgeworfen, in dem blutigen Bürgerkrieg des Landes systematisch Gräueltaten gegen die Bevölkerung zu begehen. Parallel dazu wurde Dagalo, ein ehemaliger Kamelhändler und Kriegsherr, auf eine Schwarze Liste gesetzt und ihm die Einreise in die USA sowie seinen direkten Familienangehörigen verwehrt.

Die RSF wird nicht nur des Völkermords, sondern auch weiterer schwerer Menschenrechtsverletzungen beschuldigt. Erstmals richten sich die Sanktionen der US-Regierung direkt gegen Hemeti selbst, nachdem zuvor bereits andere RSF-Mitglieder und einige seiner Verwandten sanktioniert worden waren. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, die RSF und verbündete Milizen hätten systematisch Männer und Jungen allein aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ermordet und Frauen sowie Mädchen gezielt sexueller Gewalt ausgesetzt.

Seit dem Ausbruch der Gewalt im April 2023 kämpft das Land mit einer humanitären Krise von globalem Ausmaß. Beide Konfliktparteien, die RSF sowie die Streitkräfte unter Führung des De-facto-Präsidenten General Abdel Fattah al-Burhan, stehen im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Trotz wiederholter Vermittlungsversuche seitens der Regierung Biden bleibt eine friedliche Lösung in weiter Ferne.

Auch die US-Finanzbehörden ergriffen Maßnahmen gegen Unterstützer der Sudanese Armed Forces (SAF) und legten Sanktionen gegen sieben von der RSF kontrollierte Unternehmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) fest. Diese Firmen sollen beim Waffenerwerb für die RSF beteiligt gewesen sein. Während die VAE die Anschuldigungen zurückweisen, bekräftigen Berichte des Sudan Conflict Observatory, einer von den USA unterstützten Plattform, die Einbindung der Region.

Internationale Akteure, darunter auch Russland und Iran, nutzen derweil die unsichere Lage für eigene Interessen, was die humanitäre Arbeit vor Ort zusätzlich erschwert.