09. März, 2025

KI

Warum Samsungs und Telekoms KI-Smartphones Kunden kaltlassen

Die großen Tech-Konzerne preisen Künstliche Intelligenz als Gamechanger für Smartphones an. Doch die Käufer lassen sich davon kaum beeindrucken. Warum die vermeintliche KI-Revolution eher ein Marketing-Trick ist.

Warum Samsungs und Telekoms KI-Smartphones Kunden kaltlassen
Während Hersteller den KI-Hype forcieren, zeigen Umfragen, dass Nutzer ganz andere Prioritäten haben: Längere Akkulaufzeiten, bessere Kameras und mehr Speicher sind für die meisten Käufer weit wichtiger als smarte KI-Assistenten.

Claudia Nemat, Technik-Chefin der Deutschen Telekom, hebt das neue KI-Smartphone in die Höhe. "Die Tage des App-Dschungels sind gezählt!" verkündet sie. Das Gerät, das die Telekom letztes Jahr als Konzept zeigte, ist nun marktreif. Noch 2024 soll es kommen – mit Künstlicher Intelligenz als Kernfeature.

Doch ein genauer Blick zeigt: Das "KI-Phone" ist im Grunde ein normales Android-Smartphone mit ein paar zusätzlichen Apps. Eine davon ist Perplexity, ein Chatbot, der als Suchmaschine fungiert. Nett, aber keine Revolution. Wer will, kann sich die App längst aufs eigene Handy laden.

KI als letzter Rettungsanker für die Branche?

Auf der Messe dreht sich fast alles um KI. Xiaomi, Oppo, Samsung und andere Hersteller setzen darauf, dass smarte Funktionen den Markt wiederbeleben. Oppo will sogar monatlich neue KI-Features bringen. Doch echte Innovation? Fehlanzeige. Viele dieser Funktionen stammen nicht mal von den Herstellern selbst, sondern von Google, OpenAI oder anderen Partnern.

Unternehmen wie Samsung, Xiaomi und Oppo werben aggressiv mit neuen KI-Funktionen. Viele dieser Features stammen jedoch von Google oder OpenAI und sind nicht exklusiv, sodass sich die Geräte kaum voneinander unterscheiden.

Das Problem: Ein wirklicher Wettbewerbsvorteil entsteht so nicht. Wenn jeder Hersteller die gleiche KI bietet, bleibt am Ende nur noch der Preis als Unterscheidungsmerkmal.

Was KI wirklich kann – und was nicht

Keine Frage, KI kann manches erleichtern:

  • Fotos nachträglich bearbeiten, störende Objekte entfernen.
  • Live-Übersetzungen für Gespräche bieten.
  • E-Mails und Nachrichten automatisch zusammenfassen.

Aber rechtfertigt das einen Smartphone-Kauf? Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt: Die meisten Käufer interessieren sich mehr für Akku, Kamera und Speicherplatz als für KI. Eine Revolution sieht anders aus.

Warum sich Smartphones nicht mehr verkaufen

Das eigentliche Problem der Branche: Smartphones sind langlebiger geworden. Viele Hersteller bieten inzwischen sieben Jahre Software-Updates. Kunden behalten ihre Geräte länger – neue KI-Funktionen allein reichen nicht, um sie zum Kauf zu bewegen.

Laut Marktforscher Gartner schlägt sich KI zwar nicht in höheren Verkaufszahlen nieder, wohl aber im Preis. Die Hersteller nutzen den Hype, um ihre Geräte teurer zu machen. Samsung meldet stolz, dass Galaxy AI bereits auf über 200 Millionen Geräten läuft. Doch ob die Nutzer es aktiv nutzen? Fraglich.

KI als nettes Gimmick, aber kein Kaufargument

Die Smartphone-Hersteller suchen verzweifelt nach dem nächsten großen Ding. Doch KI allein wird das Geschäft nicht retten. Zu oft sind die Funktionen nett, aber nicht essenziell.

Die Kunden erwarten Langlebigkeit, eine gute Kamera und lange Akkulaufzeiten – alles andere ist ein Bonus. Solange KI diese Basics nicht in den Schatten stellt, bleibt sie vor allem eines: ein Verkaufsargument für die Marketingabteilung.

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