12. Dezember, 2024

Unternehmen

Warum der Apple vom Smartphone-Boom 2024 nicht profitiert

Der globale Smartphone-Markt erlebte 2024 ein starkes Wachstum – doch Apple hinkt hinterher. Mit minimalem Zuwachs und wachsender Konkurrenz durch chinesische Hersteller steht der Tech-Gigant vor entscheidenden Herausforderungen.

Warum der Apple vom Smartphone-Boom 2024 nicht profitiert
Trotz des globalen Wachstums bleibt der iPhone-Hersteller mit nur 0,4 Prozent Zuwachs weit hinter der Konkurrenz zurück.

Ein Smartphone-Markt in Bewegung – ohne Apple

Während der globale Smartphone-Markt 2024 um beeindruckende 6,2 Prozent zulegte, meldete Apple ein Wachstum von nur 0,4 Prozent. Der Grund?

Der einstige Innovationsführer kämpft mit stagnierender Nachfrage und starker Konkurrenz aus China, insbesondere durch Marken wie Huawei und Xiaomi, die auf aggressive Preisstrategien setzen.

IDC-Daten zeigen, dass weltweit rund 1,24 Milliarden Geräte ausgeliefert wurden – ein Zeichen für die Rückkehr auf Wachstumskurs nach zwei schwachen Jahren. Doch Apples Hochpreisstrategie zeigt in Schwellenmärkten deutliche Schwächen.

„Die Konkurrenz gewinnt Marktanteile mit Geräten, die im Schnitt nur 295 Dollar kosten“, erklärt IDC-Analystin Nabila Popal.

Apples iPhones hingegen liegen bei durchschnittlich über 1.000 Dollar und bleiben für viele Konsumenten schlicht zu teuer.

China: Der Schlüsselmarkt, der Apple Probleme bereitet

In keinem Markt wird der Kampf so erbittert ausgetragen wie in China. Während Apple seine Verkäufe stabil hielt, konnten chinesische Marken wie Huawei durch aggressive Rabatte deutlich zulegen.

Quelle: Eulerpool

Huawei setzte zusätzlich auf technische Eigenständigkeit und stellte ein Smartphone mit in China produzierten Prozessoren vor – eine direkte Antwort auf US-Sanktionen.

Der Erfolg chinesischer Hersteller zeigt, dass der Preisdruck und die Innovationsgeschwindigkeit hier höher sind als in vielen anderen Märkten. Apples Premiumstrategie bleibt zwar lukrativ, ist aber in aufstrebenden Märkten zunehmend ein Hindernis.

Der Boom bei gebrauchten Smartphones und längere Nutzungszyklen setzen die gesamte Branche unter Druck.

Apple setzt große Hoffnungen auf Künstliche Intelligenz, doch bisher konnte der Trend nicht die gewünschte Kaufbereitschaft bei Konsumenten auslösen. „KI wird von vielen Herstellern priorisiert, hat aber noch nicht den erhofften ‚Superzyklus‘ ausgelöst“, so IDC. Innovationen wie die Integration von Generativer KI sind zwar spannend, werden aber bislang nicht als unverzichtbar wahrgenommen.

Ein weiteres Problem: Die Marktsättigung in Industrieländern und der Boom bei gebrauchten Geräten. Nachhaltigkeit ist für viele Verbraucher ein wichtiger Faktor – und Secondhand-Geräte sind günstiger und umweltfreundlicher. Apple profitiert zwar vom Gebrauchtmarkt durch seinen starken Wiederverkaufswert, verliert jedoch potenzielle Neukäufer.

Profitführer, aber ohne Wachstum – die Zukunft von Apple

Apple bleibt mit großem Abstand der Profitführer der Branche, doch das reicht nicht aus, um langfristig an der Spitze zu bleiben. Der Marktanteil in aufstrebenden Märkten schrumpft, während Konkurrenten wie Xiaomi und Huawei aufholen.

Die Herausforderung für Apple wird darin bestehen, sowohl in etablierten Märkten Innovationen zu liefern, die Konsumenten begeistern, als auch in Schwellenländern attraktivere Preisstrategien zu entwickeln. Die Integration von KI könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen – vorausgesetzt, es gelingt, Technologien zu entwickeln, die Konsumenten als unverzichtbar empfinden.