15. Januar, 2025

Unternehmen

Warum Amerikas Unternehmen die Diversitäts- und Klimapolitik aufgeben

Die größten Namen der amerikanischen Wirtschaft ändern ihre Spielregeln. Diversität, Klimaschutz, Inklusion? Diese Themen verlieren in den Chefetagen an Priorität. Ein Rückzug, der die Handschrift des neuen alten Präsidenten Donald Trump trägt.

Warum Amerikas Unternehmen die Diversitäts- und Klimapolitik aufgeben
Mit dem Austritt von sechs US-Großbanken schrumpft der Einfluss der NZBA drastisch. Umweltaktivisten fürchten nun ein Ende der Finanzierungsbegrenzung für fossile Brennstoffe.

Klimaschutz ade: JP Morgan verlässt Klimaallianz

Am Dienstag machte JP Morgan, die größte Bank der USA, Schlagzeilen: Sie steigt aus der von den Vereinten Nationen gegründeten „Net Zero Banking Alliance“ (NZBA) aus.

Der Schritt ist ein weiterer Beleg dafür, dass Trumps Anti-Woke-Rhetorik in der Unternehmenswelt Gehör findet.

Noch vor seiner offiziellen Amtseinführung als US-Präsident am 20. Januar krempeln die Firmen ihre Strategien um. Der Begriff „woke“ – ursprünglich ein Symbol für soziale Wachsamkeit – ist für viele ein rotes Tuch geworden.

Meta, McDonald’s, Disney: Der Dominoeffekt

Fast zeitgleich mit JP Morgans Rückzug kündigte Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, an, keine Faktenprüfer mehr in den USA zu beschäftigen. Am Montag erklärte McDonald’s, seine Diversitäts- und Inklusionsprogramme stark zurückzufahren.

Die Veränderungen kommen nicht überraschend. Bereits zuvor hatten Unternehmen wie Walmart, Ford und Harley-Davidson ähnliche Schritte unternommen.

JP Morgan, die größte US-Bank, verlässt die „Net Zero Banking Alliance“. Der Druck der Republikaner auf die Finanzbranche zeigt Wirkung – Klimaziele scheinen in den Chefetagen zunehmend zweitrangig.

Selbst Disney hat die Reißleine gezogen: In einem geplanten Pixar-Film soll es nun doch keine Transgender-Figur geben. „Eltern wollen selbst entscheiden, wann und wie sie solche Themen besprechen“, hieß es in einer Mitteilung.

„Woke“ unter Beschuss: Republikaner machen Druck

Die Abkehr vom Woke-Trend kommt nicht von ungefähr. Im Wahlkampf hatte Trump jede Form von Diversitäts- und Nachhaltigkeitsinitiativen scharf kritisiert. Von homosexuellen Figuren in Kinderfilmen bis zu Einstellungsquoten für Minderheiten – alles wurde zur Zielscheibe.

Republikaner argumentieren, dass solche Maßnahmen die Freiheit und Interessen der Mehrheit gefährden. In einigen Bundesstaaten wie Texas wurden Unternehmen, die Klimaschutzprojekte unterstützen, sogar rechtliche Konsequenzen angedroht.

McDonald’s rudert zurück

McDonald’s begründete die neuen Maßnahmen in einem offenen Brief an die Mitarbeiter. Die bisher verfolgten Ziele, wie eine höhere Repräsentation von Minderheiten in Führungspositionen, werden abgeschafft. Auch die beliebten DEI-Trainings (Diversity, Equity, Inclusion) werden ausgesetzt.

Die Entscheidung fiel kurz nach einem Urteil des Obersten Gerichtshofs, das die Bevorzugung von Minderheiten an der Harvard-Universität für verfassungswidrig erklärte. Für Unternehmen wie McDonald’s ein Signal, ihre eigenen Programme zu überdenken.


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Die Finanzbranche und der Klimawandel

Besonders sichtbar wird der Rückzug aus den Nachhaltigkeitsstrategien im Finanzsektor. Nach JP Morgan kehrten auch Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley der NZBA den Rücken.

Der Vorwurf: Die Mitgliedschaft könnte gegen Wettbewerbsrecht verstoßen und fossile Brennstoffunternehmen benachteiligen.

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan, galt lange als Verfechter des Klimaschutzes. Sein Rückzug wird als symbolisch für den wachsenden Einfluss der Republikaner auf die Finanzbranche gewertet.

Azoria ETF: Geld verdienen mit Anti-Woke

Während Klimaschutzinitiativen aufgegeben werden, erleben Anti-Woke-Investments einen Boom. Ein neuer Fonds, der „Azoria 500 Meritocracy ETF“, investiert nur in Unternehmen, die keine Diversitäts- oder Nachhaltigkeitskriterien verfolgen. Starbucks, einst ein Vorreiter in Sachen Inklusion, gehört beispielsweise nicht mehr dazu.

Wohin steuert die US-Wirtschaft?

Mit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus steht die US-Wirtschaft vor einem Umbruch. Die Rücknahme von Nachhaltigkeits- und Diversitätsprogrammen sorgt in liberalen Kreisen für Empörung, während konservative Stimmen die Änderungen feiern.

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