16. September, 2024

Technologie

Wartungsbedarf bei Airbus A350: Triebwerksbrand löst weltweite Kontrollen aus

Wartungsbedarf bei Airbus A350: Triebwerksbrand löst weltweite Kontrollen aus

Ein Triebwerksbrand an einem Airbus A350-1000 führt weltweit zu umfangreichen Wartungsmaßnahmen für diese Flugzeugreihe. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA hat eine Lufttüchtigkeitsanweisung für insgesamt 86 Maschinen des Typs veröffentlicht, nachdem an einem Triebwerk ein Feuer ausgebrochen war. Das betroffene Flugzeug der Fluggesellschaft Cathay Pacific musste nach Hongkong zurückkehren, woraufhin das Unternehmen alle seine 48 A350-Jets am Boden ließ.

Die Wartungsanforderungen könnten sich möglicherweise auf alle mehr als 600 Flugzeuge der A350-Reihe ausweiten. Malaysia Airlines meldete ebenfalls ein Problem, diesmal bei einem A350-900, dessen Treibstoffschlauch Schäden aufwies. Die zweistrahligen A350-Maschinen sind das jüngste Großraummodell von Airbus, wobei die Antriebe von Rolls-Royce stammen.

Die stärkeren Turbinen vom Typ Trent XWB-97 werden bei der A350-1000 verwendet, während die A350-900 mit dem weniger leistungsstarken XWB-84 ausgestattet ist. Aufgrund der aktuellen Vorfälle müssen Betreiber der A350-1000-Jets ihre Treibstoffschläuche überprüfen und gegebenenfalls erneuern. Je nach Wartungsstatus können hierfür bis zu 30 Tage benötigt werden.

Bereits vor dem jüngsten Vorfall hatte der Triebwerkstyp Trent XWB-97 Kritik geerntet. Die arabische Fluggesellschaft Emirates entschied sich im Herbst gegen die Bestellung neuer A350-1000-Maschinen, da sie die Triebwerke als zu wartungsintensiv einschätzt. Rolls-Royce hatte zuvor schon mit dem Modell Trent 1000 Probleme, das bei Boeings 787 "Dreamliner" zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zur A350 können Käufer des "Dreamliner" zwischen zwei Triebwerksherstellern wählen, wobei GE Aerospace zunehmend bevorzugt wird, insbesondere auch aufgrund der Beteiligung des Münchner Triebwerksherstellers MTU.