25. November, 2024

Finance

Warren warnt Fed: Keine voreiligen Schritte bei Wells Fargo

Warren warnt Fed: Keine voreiligen Schritte bei Wells Fargo

In einem leidenschaftlichen Appell ruft Senatorin Elizabeth Warren, Demokraten-Massachusetts, die Führungskräfte der Federal Reserve dazu auf, den Antrag von Wells Fargo abzulehnen, der eine Aufhebung der seit 2018 bestehenden Vermögensobergrenze vorsieht. Diese Grenze bremst das Wachstum des Unternehmens und wurde seinerzeit als Maßnahme nach zahlreichen Skandalen eingeführt.

Die Bank legte der Zentralbank eine von Dritten geprüfte Analyse ihrer Risiko- und Kontrollverbesserungen vor, berichtete Bloomberg im September. Doch diese Vorlage erfolgte kurz nachdem das Office of the Comptroller of the Currency eine umfassende Durchsetzungsmaßnahme gegen Wells Fargo ergriffen hatte, die Mängel im Finanzkriminalitätsmanagement und bei internen Kontrollen zur Geldwäschebekämpfung aufzeigte.

Warren machte deutlich, dass die Aufhebung der Vermögensobergrenze, basierend auf einer von Wells Fargo selbst beauftragten Analyse und kurz nach massiver Kritik durch eine andere Regulierungsbehörde, sowohl Konsumenten schaden als auch die finanzielle Stabilität bedrohen könnte. Zudem würde es ein Institut belohnen, das eine lange Geschichte missbräuchlicher Praktiken hat.

Gegenwärtig ist Wells Fargo durch eine Verordnung daran gehindert, die Grenze von 1,95 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten zu überschreiten. Jede Entscheidung, das Limit zu heben, erfordert jedoch eine Abstimmung des Fed-Vorstands. Zudem kann die Fed Wells Fargo jederzeit um zusätzliche Informationen zur eingereichten Prüfung bitten oder weiteren Fortschritt fordern.

Laut Wells-Fargo-Führungskräften könnte die Vermögensobergrenze noch bis mindestens 2025 bestehen bleiben. Doch sind die Vorstände zurückhaltend, öffentlich über einen genauen Zeitplan zu sprechen. Warrens Brief erinnert auch an frühere Versprechen von Fed-Chef Jerome Powell, dass die Obergrenze nicht ohne eine Abstimmung der vollen Fed aufgehoben werde. Angesichts jüngster Vorfälle sei nun definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, bekräftigte Warren abschließend.