Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, bekannt für ihr breites Portfolio an börsennotierten Unternehmen, hat kürzlich eine bemerkenswerte Akquisition getätigt, die in der Finanzwelt für Aufsehen sorgt. Obwohl Buffetts Portfolio nur selten größere Änderungen erfährt, zeigt eine neue milliardenschwere Investition spannendes Potenzial.
Die Versicherungsbranche steht oft im Schatten anderer Sektoren, doch Buffetts langjähriges Engagement beweist deren unterschätzte Wertigkeit. Berkshire Hathaway, das auf eine Vielzahl an Versicherungsgesellschaften setzt, profitiert erheblich von Versicherungsprämien, die bis zur Inanspruchnahme als kostenfreies Kapital ("float") zur Verfügung stehen. Diese Gelder hat Buffett stets mit Bedacht investiert, was beachtliche Renditen zur Folge hatte.
Eine der jüngsten und interessantesten Investitionen von Berkshire ist der Kauf von Aktien des Immobilien- und Schadenversicherers Chubb. Diese Transaktion, die im letzten Jahr bekannt gegeben wurde, unterstreicht die Attraktivität von Chubb aufgrund konservativer Zeichnungspraktiken. In Zeiten, in denen viele Versicherer ihre Standards senken und risiko- und renditeschwächere Policen zeichnen, hält Chubb die Oberhand.
Der kombinierte Schaden-Kosten-Satz von Chubb liegt derzeit bei nur 86,8%, während der Branchendurchschnitt zwischen 96% und 98% schwankt. Bemerkenswert ist, dass Chubb seit zwei Jahrzehnten noch nie einen Wert über 100% aufwies, womit es stets profitabel blieb. Dieser konservative Ansatz erlaubt es Chubb, auch in schwierigen Zeiten zu wachsen und seine Eigenkapitalrendite zu steigern. Diese lag in den letzten drei Quartalen bei über 15%.
Nicht zuletzt erscheint Chubb auch unter Bewertungsaspekten attraktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei lediglich 12, während der S&P 500 nahezu das Zweieinhalbfache aufweist. Zudem zahlt Chubb eine Dividende von 1,3% und hat in den letzten Jahren Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe durchgeführt. Laut den jüngsten Angaben beläuft sich Berkshires Anteil an Chubb auf etwa 6,9 Milliarden Dollar, womit es die neuntgrößte Position im Portfolio darstellt.
Buffetts Strategie, konservativ geführte Unternehmen in relativ krisensicheren Branchen zu favorisieren, bietet auch Alltagsinvestoren interessante Möglichkeiten. Langfristig betrachtet, könnte Chubb nicht nur die Inflation schlagen, sondern auch sicherere Renditen ermöglichen, gerade wenn die Märkte turbulent werden.