Warren Buffett, der legendäre Investor im zarten Alter von 94 Jahren, sorgt erneut für Schlagzeilen. Dieses Mal allerdings weniger durch den Zukauf von Aktien, sondern vielmehr durch enorme Verkäufe und den resultierenden Anstieg an liquiden Mitteln im Investmentimperium von Berkshire Hathaway. Selbstverständlich beschränkt sich Berkshire nicht nur auf den Verkauf von Aktien. Das Unternehmen tätigt weiterhin Zukäufe, auch wenn diese in einem bescheidenen Rahmen ausfallen. Im jüngsten 13-F Bericht offenbarte Berkshire einen beachtlichen Zukauf. Im dritten Quartal wurde ein Anteil im Wert von 550 Millionen Dollar am Pizza-Giganten Domino's Pizza erworben. Eine unerwartete Wahl, da die Aktien von Domino’s untypisch hoch bewertet sind für einen Buffett-Kauf. Ein kritischer Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Domino’s Pizza zeigt einen Wert von 28, was auf den ersten Blick überteuert erscheint. Jedoch wurde die Investition vermutlich zu einem günstigeren Zeitpunkt getätigt, als die Bewertung von Domino’s im Sommer einen Tiefpunkt von knapp unter 25 erreichte. Diese ungewöhnlich hohe Bewertung scheint im Einklang mit dem Geschäftsmodell von Domino’s zu stehen. Mit einem Anteil von 98,6% an Franchise-Restaurants profitiert Domino’s von Franchisegebühren und dem Verkauf von Zutaten und Ausrüstung an seine Partner, was ein stabileres Einkommensmodell darstellt. Aus diesem Grund handelt das Unternehmen trotz höherer KGVs im Vergleich zu anderen Unternehmen. Nachdem die Aktien von Domino’s nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des zweiten Quartals um 20% fielen – gut 25% unter den 52-Wochen-Hoch – sah Berkshire offenbar eine Gelegenheit, von der bewährten Wertschöpfung der Marke zu profitieren.