Die Bekanntgabe von regulatorischen Einreichungen könnte für viele Anleger unspektakulär wirken, doch wenn Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway ihre 13F-Formulare einreicht, zieht sie stets Aufmerksamkeit auf sich. Diese Dokumente gewähren Einblicke in die beneidenswerte Aktienauswahl von Berkshire und geben einen klaren Blick auf Zu- und Verkäufe im Portfolio. Die jüngste 13F-Einreichung, Mitte November veröffentlicht, zeigte Berkshires vollständigen Rückzug aus dem spezialisierten Einzelhandelsunternehmen Floor & Decor Holdings. Diese Transaktion verdient Beachtung, zumal sie die strategischen Grundsätze von Berkshire verdeutlicht. Warren Buffetts Credo, dass 'die bevorzugte Haltedauer ewig' sei, ist weithin bekannt. Dieser Ansatz zeigt sich exemplarisch in ihrer jahrzehntelangen Investition in American Express, die seit 1964 im Portfolio bleibt. Floor & Decor hingegen war keine solche dauerhafte Position. Der Einstieg erfolgte erst im dritten Quartal 2021 mit einem Kauf von etwas über 817.000 Aktien. In den beiden darauffolgenden Quartalen stockte Berkshire seine Anteile geringfügig auf, bevor der Verkauf im zweiten Quartal dieses Jahres begann und bis Jahresende die Position vollständig aufgelöst wurde. Buffetts Exzellenz im Investmentgeschäft gründet sich auf Pragmatismus. Anstatt Aktien aus Sentimentalität zu halten, bleibt Berkshire unbeeindruckt, wenn sich der wirtschaftliche Ausblick eines Unternehmens eintrübt. So auch bei Floor & Decor, das sich in einem stagnierenden Wohnungsmarkt und mit zurückhaltenden Konsumenten konfrontiert sah. Rückgänge im flächenbereinigten Umsatzverlauf 2024 könnten den Rückzugsimpuls verstärkt haben. In dem vorangegangenen 13F-Bericht, der letzte mit enthaltenem Floor & Decor-Anteil, hielt Berkshire knapp vier Millionen Aktien des Unternehmens, mit einem Marktwert von über 395 Millionen US-Dollar – eine Summe, die für die meisten Anleger schwindelerregend ist.