29. November, 2024

Märkte

Warren Buffett zieht die Reißleine: Ein Bärenmarkt in Sicht?

Warren Buffett zieht die Reißleine: Ein Bärenmarkt in Sicht?

Warren Buffett, der legendäre CEO von Berkshire Hathaway, scheint zunehmend skeptisch gegenüber dem aktuellen Aktienmarkt. Sein Unternehmen steht vor dem Abschluss des zweiten Jahres in Folge als Nettoverkäufer von Aktien, ein starkes Indiz für Buffetts bearishen Ausblick. Noch nie in der Geschichte von Berkshire Hathaway wurden so viele Aktien abgestoßen.

In den ersten drei Quartalen 2024 hat Berkshire Aktien im Wert von 133,2 Milliarden US-Dollar veräußert, wobei der Großteil auf Apple entfällt. Im gleichen Zeitraum tätigte das Unternehmen allerdings lediglich Aktienkäufe im Umfang von 5,8 Milliarden US-Dollar. Dieses Muster ähnelt stark dem von 2023, als Berkshire Aktien im Wert von 32,8 Milliarden US-Dollar verkaufte, aber nur für 9,1 Milliarden US-Dollar hinzukaufte.

Erstmals seit sechs Jahren kaufte Berkshire Hathaway keine eigenen Aktien zurück. Dies könnte darauf hindeuten, dass Buffett die eigene Aktie bei den aktuellen Preisen als überbewertet ansieht. Angesichts der breiten Palette an Beteiligungen von Versicherungen über Eisenbahnen bis hin zu Konsumgüterproduzenten, spiegelt Berkshire einen Querschnitt des Aktienmarktes wider. Buffetts Zurückhaltung könnte daher für den Markt insgesamt als Indikator gesehen werden.

Der bekannte Leitsatz Buffetts, "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind", scheint in dieser Lage besonders zutreffend. Der aktuelle Historisch hohe Bewertungen, wie sie sich im CAPE-Ratio zeigen, legen nahe, dass der Markt übermäßig gierig ist.

Verkaufte Anteile kommen vor allem aus dem großen Bestand an Apple-Aktien, die lange Zeit die größte Position von Berkshire darstellten. Trotz Buffetts wiederholten Lobes für Apple hat er den Verkauf zur Gewinnmitnahme betrieben, da er eine Erhöhung der Kapitalertragssteuern durch die Regierung erwartet.

Obwohl politische Diskussionen in Washington über eine solche Steuererhöhung geführt wurden, erscheint dies unter der bevorstehenden Präsidentschaft von Donald Trump eher unwahrscheinlich. Trump, der von vielen an der Wall Street und in der Geschäftswelt unterstützt wird, setzt sich für eine Senkung der Unternehmenssteuern ein.