Die jüngste Zurückhaltung von Investment-Guru Warren Buffett auf den globalen Finanzmärkten spricht Bände. Seit Beginn des Jahres 2024 hat seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway Aktien im Wert von beachtlichen 133 Milliarden US-Dollar aus ihrem Portfolio abgestoßen. Während dieser Verkaufstätigkeit wurden allerdings nur Aktien im Wert von 5,8 Milliarden US-Dollar neu erworben. An den Märkten hat sich eine herausfordernde Situation entwickelt: Aktienkurse steigen, ohne dass die Unternehmensgewinne Schritt halten können, und dadurch erscheinen viele Bewertungen überteuert. Doch für geduldige Investoren und solche, die an ihren Zielen festhalten, bieten sich nach wie vor vielversprechende Möglichkeiten. Buffett selbst hat kürzlich drei solcher Gelegenheiten erkannt und über 500 Millionen US-Dollar in diese investiert. Besonders hervorzuheben ist die Aufstockung von Occidental Petroleum Aktien durch Buffett. Zwischen dem 17. und 19. Dezember erwarb er 8,9 Millionen zusätzliche Aktien für insgesamt 409 Millionen US-Dollar. Trotz dieser Investition hat Buffett klargestellt, dass er nicht plant, eine Mehrheitsbeteiligung am Unternehmen anzustreben. Berkshire kontrolliert nun rund 28,2% von Occidental. Dazu hält das Unternehmen auch Vorzugsaktien im Wert von 8,3 Milliarden US-Dollar, welche eine Dividende von 8% abwerfen. Buffetts Strategie war lange, Occidental-Aktien unter dem Preis seiner Warrants zu kaufen, während Occidental die Vorzugsaktien zurückkauft. Überraschenderweise mied er diese Aktie seit Juni, obwohl sie unter dem Warrantspreis gehandelt wurde. Jetzt, bei einem Durchschnittspreis von 46 US-Dollar, sieht Buffett nun doch wieder Potenzial in Occidental, gerade angesichts der strategischen Position des Unternehmens im günstigen Permian Basin. Trotz einiger Herausforderungen am Markt scheint Occidental die Wende einzuleiten. Starke Produktionszahlen im dritten Quartal überraschten positiv, und das Management rechnet mit erheblichen Einsparungen im Transportbereich in den kommenden Jahren. Zusätzlich wird erwartet, dass die Chemiesparte nach Modernisierungen in Texanischen Anlagen die Ergebnisse erheblich steigern könnte.