Die Aktien von Sirius XM, dem Anbieter von Satelliten- und Online-Radio, verzeichneten zuletzt einen Anstieg um bemerkenswerte 8,7 % und erreichten einen Kurs von 27,10 $. Dies dürfte investierte Anleger erfreuen, die zuvor durch die negative Kursentwicklung des Unternehmens verunsichert waren – allein in diesem Jahr fiel der Kurs um 51 % und rund 44 % im Jahresvergleich.
Ein möglicher Grund für das plötzliche Kurswachstum könnte in Nebraska zu finden sein, bei einem einflussreichen Investor namens Warren Buffett, besser bekannt als das „Orakel von Omaha“. Seine Investmentfirma, Berkshire Hathaway, hat ihren Anteil an der New Yorker Medientruppe weiter aufgestockt und hält nun insgesamt 32 % der Anteile. Laut einer Einreichung bei der Börsenaufsichtsbehörde SEC kaufte das Unternehmen rund 3,6 Millionen Aktien im Wert von etwa 87 Millionen US-Dollar.
Ursprünglich entstand Sirius XM 2008 durch die Fusion von Sirius Satellite Radio und XM Satellite Radio und stand kurz darauf finanziell mit dem Rücken zur Wand. Dank eines Darlehens in Höhe von 530 Millionen US-Dollar von Liberty Media konnte die Insolvenz vermieden werden. Bis 2023 hatte Liberty Media sich als Mehrheitsaktionär etabliert und besaß mithilfe seiner Tracking-Aktien 83 % an Sirius XM.
Die jüngste Erhöhung von Berkshire Hathaways Anteil fiel zeitlich mit der Zusammenführung von Liberty SiriusXM mit dem übrigen Audiounternehmens zusammen, die im Zuge eines Reorganisationsplans von John Malone, dem milliardenschweren Chef von Liberty Media, stattfand. Auch die Atlanta Braves Baseballmannschaft wurde in eine separate börsennotierte Gesellschaft ausgegliedert, in welcher Berkshire ebenfalls Anteilsrechte hält.
Nach der Umwandlung von Liberty SiriusXM-Aktien in Sirius XM-Aktien erhielten Aktionäre 0,8375 Anteile für jede gehaltene Liberty Sirius XM-Aktie. Am 10. September startete Sirius XM als neues, unabhängiges börsennotiertes Unternehmen durch. Die Führungsetage unter CEO Jennifer Witz gab dabei die Neuausrichtung und künftige Wachstumsziele des Unternehmens bekannt.
Für das zweite Quartal 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 100.000 selbstzahlenden Abonnenten, gegenüber 130.000 im Vorjahr. Laut Finanzchef Tom Barry sei dies hauptsächlich auf eine sinkende freiwillige Abwanderung zurückzuführen. Zudem verzeichnete Sirius XM einen Rückgang der Einnahmen um 3 % auf 2,18 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr.
Um seine Marktstellung zu festigen, plant Sirius XM Investitionen zur Verbesserung von Konsum- und Werbeerlebnissen. Ein Akzent liegt auf der Integration populärer Inhalte wie des Podcasts „Call Her Daddy“, für den ein Vertrag über 125 Millionen Dollar geschlossen wurde. Analysten und Investoren bleiben gespannt, ob Sirius XM dem Druck standhalten kann, seine strategischen Ziele konsequent zu verfolgen.