19. Oktober, 2024

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Warren Buffett setzt auf eigene Werte: Die Strategie hinter Berkshire Hathaways jüngsten Verkäufen

Warren Buffett setzt auf eigene Werte: Die Strategie hinter Berkshire Hathaways jüngsten Verkäufen

Unter der Ägide von Warren Buffett hat sich die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway seit 1965 zu einem Giganten entwickelt, der nicht nur über ein erhebliches Portfolio an öffentlich gehandelten Aktien und Wertpapieren in Höhe von 318 Milliarden Dollar verfügt, sondern auch über liquide Mittel von 277 Milliarden Dollar. Seit seinem Amtsantritt hat Buffetts Leitung dem Berkshire-Aktienkurs eine beeindruckende durchschnittliche jährliche Rendite von 19,8 % beschert, genug, um eine Investition von 1.000 Dollar in über 42 Millionen Dollar zu verwandeln. Im zweiten Quartal 2024 entschied sich Berkshire jedoch, einige seiner Beteiligungen zu reduzieren, darunter die des Tech-Giganten Apple sowie von Chevron, T-Mobile und Capital One Financial. Besonders auffällig war der komplette Verkauf der Position im Wert von 800 Millionen Dollar des Datenunternehmens Snowflake, das seit 2020 Teil des Portfolios war. Buffetts Entscheidung, sich teilweise von Apple und anderen zurückzuziehen, könnte ein Indikator für seine vorsichtige Einschätzung des allgemeinen Marktumfelds sein. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27,8 ist der S&P 500 erheblich höher bewertet als im historischen Durchschnitt. Die Konsolidierung bei Snowflake scheint hingegen einem anderen Grund zu entspringen: Trotz innovativer Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz kämpft das Unternehmen mit verlangsamtem Umsatzwachstum und Verlusten, was nicht dem langfristigen Anlagefokus von Buffett entspricht. Nichtsdestotrotz bleibt Berkshire Hathaway selbst Buffets Favorit. Auch im zweiten Quartal 2024 investierte er 345 Millionen Dollar in den Rückkauf eigener Aktien — ein starkes Signal des Vertrauens in den eigenen Wert. Seit 2018 wurden 77,8 Milliarden Dollar in solche Rückkäufe gesteckt, doppelt so viel, wie in Apple investiert wurde. Dabei bleibt Berkshire trotz des relativ hohen Kurs-Umsatz-Verhältnisses in der Lage, diese Strategie fortzusetzen. Die Beteiligungen in den Bereichen AI und Technologie zeigen derweil ein gemischtes Bild, wobei Nvidia mit eindrucksvoller Wachstumsdynamik brilliert, im Gegensatz zu den Herausforderungen bei Snowflake. Buffett empfiehlt weiterhin, dass Anleger in ETFs investieren, um von langfristigen Marktentwicklungen zu profitieren. Denn trotz derzeit hoher Bewertungen könnte die Marktsituation in einigen Jahren als lukrativ empfunden werden. Diese langfristige Perspektive ist charakteristisch für Buffetts Anlagestrategie und seine konsequente Wertsteigerung für die Berkshire-Aktionäre.