13. September, 2024

KI

Warren Buffett setzt auf Apples KI-Strategie: Ein kluger Zug oder überschätzte Wette?

Warren Buffett setzt auf Apples KI-Strategie: Ein kluger Zug oder überschätzte Wette?

Künstliche Intelligenz (KI) bleibt ein dominierendes Thema für Investoren. Angesichts ihres Potenzials als transformative Technologie erscheint es sinnvoll, dass viele Anleger dies in ihren Portfolios berücksichtigen möchten. Auch die Investorenlegende Warren Buffett macht hier keine Ausnahme.

Trotz seiner historischen Skepsis gegenüber Technologieinvestitionen hält Buffetts Unternehmen Berkshire Hathaway 29% seines Aktienportfolios in einer einzigen imponierenden KI-Aktie. Dreh- und Angelpunkt der neuen KI-Offensive ist Apple, ein Unternehmen, das sich in Buffetts Portfolio als eine der erfolgreichsten Investitionen herausgestellt hat.

Die Aktien des iPhone-Herstellers haben in den letzten Jahren erheblich zugelegt. Der "Orakel von Omaha" reduzierte seine Position zwar im zweiten Quartal 2024, trotzdem bleibt Apple nach wie vor die größte Einzelposition im Portfolio seines Konglomerats.

Die Aufmerksamkeit vieler Anleger mag auf Nvidia gerichtet sein, das als Aushängeschild des KI-Booms gilt. Doch sollte man die bereits etablierten Technologie-Giganten, die seit langem digitale Trends vorantreiben, nicht außer Acht lassen. Apple zählt definitiv zu diesen Akteuren.

Spät, doch wirkungsvoll, hat Apple seine KI-Strategie bekannt gegeben. Unter dem Namen Apple Intelligence zielt das Unternehmen darauf ab, seine verschiedenen Hardwaregeräte für die Verbraucher noch nützlicher zu machen. Zu den bemerkenswerten Features gehören ein verbessertes Siri, erweiterte Schreibwerkzeuge und die Fähigkeit, Bilder zu generieren. Diese KI-Funktionen werden in die neuesten Produkte mit integrierter ChatGPT-Software eingebunden.

Investoren könnten auf Unternehmen suchen, die komplett neue KI-Produkte und -Dienstleistungen einführen. Doch sinnvoller ist es wohl, auf Firmen zu setzen, die ihre bestehende dominierende Position in der Branche mit KI-Technologie weiter ausbauen. Hier kann Apple mit seiner Basis von über 2,2 Milliarden aktiven Geräten weltweit punkten, was beispiellose Distributionskapazitäten für die sofortige Einführung von KI-Funktionen schafft.

Apples übergeordnetes Ziel bei seiner KI-Initiative bleibt jedoch der Verkauf von mehr iPhones. Im dritten Quartal 2024 (endete am 29. Juni) stammten 46% des Umsatzes aus dem Verkauf von iPhones. Möglicherweise wird Apple Intelligence mehr Menschen dazu bewegen, auf die neuesten Modelle umzusteigen.

„Mit Apple Intelligence sind wir sehr begeistert von dem Wert, den wir den Nutzern bieten werden; wir glauben, dass dies einen weiteren überzeugenden Grund für ein Upgrade darstellt“, sagte CEO Tim Cook in der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen im dritten Quartal 2024.

Apple bietet Anlegern definitiv eine Möglichkeit, auf den KI-Trend zu setzen. Es ist ein konkurrenzfähig positioniertes und äußerst profitables Unternehmen. Doch Vorsicht ist geboten: Die Aktie wird derzeit zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 34 gehandelt, was weit über dem Durchschnitt der letzten fünf bis zehn Jahre liegt. Ein solcher Preis ist nur gerechtfertigt, wenn das Wachstum von Apple in den kommenden Jahren beschleunigt. Angesichts der Reife des Unternehmens ist dies jedoch unwahrscheinlich.

Der durchschnittliche Anleger sollte die Aktionen von Investorenikonen, selbst von Warren Buffett, nicht blindlings nachahmen. Dass Buffett seine Position reduziert hat, könnte ein klares Zeichen dafür sein, dass er Apple nicht mehr als so attraktive Gelegenheit sieht. Anleger sollten daher einen erneuten Kauf der Aktie überdenken.