22. September, 2024

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Warren Buffett reduziert seine Beteiligung an der Bank of America – Ein Signal für Investoren?

Warren Buffett reduziert seine Beteiligung an der Bank of America – Ein Signal für Investoren?

Warren Buffett, der legendäre CEO von Berkshire Hathaway, ist seit langem für seine Vorliebe für Bankaktien bekannt. Insbesondere die Bank of America zählte über Jahre hinweg zu den größten Positionen seines Investmentportfolios. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden.

In jüngster Zeit hat Berkshire Hathaway kontinuierlich Aktien der Bank of America veräußert, ohne dass ein offizieller Grund genannt wurde. Dies wirft natürlich Fragen auf: Sollte man als Anleger diesem Beispiel folgen?

Buffett lobte stets den CEO der Bank of America, Brian Moynihan, und hielt seit 2011 durch den Erwerb bevorzugter Aktien eine bedeutende Position in der Bank. Dennoch hat sich die Lage geändert. Allein in den ersten drei Tagen nach der letzten Anmeldung vom 10. September verkaufte Berkshire Hathaway 5,8 Millionen Aktien der Bank und erzielte damit Einnahmen von rund 230 Millionen US-Dollar.

Seit Mitte Juli belaufen sich die Verkäufe auf insgesamt etwa 7,2 Milliarden US-Dollar. Zahlreiche Spekulationen ranken sich um diesen Schritt. Eine Hypothese besagt, dass Berkshire seine Beteiligung unter die 10%-Marke senken möchte, um weniger Meldepflichten gegenüber den Aufsichtsbehörden zu haben.

Ein weiterer möglicher Grund könnte Buffetts Interesse an einer höheren Liquidität im Hinblick auf eine drohende Rezession sein. Berkshire Hathaway verfügt bereits über eine rekordhohe Barreserve, nachdem ein erheblicher Teil der Apple-Aktien verkauft wurde. Oder aber, Buffett und sein Team sind der Meinung, dass die Bank of America nicht mehr das vielversprechende Investment ist, als das sie einst galt.

Die jüngsten Quartalszahlen der Bank of America lieferten gemischte Resultate. Während der Umsatz mit einem Plus von 1% auf 25,4 Milliarden US-Dollar verhältnismäßig stabil blieb, fiel das Nettozinseinkommen um 3% auf 13,7 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie sank von 0,88 auf 0,83 US-Dollar. Positive Zeichen waren jedoch ein moderates Wachstum bei den Krediten und ein Anstieg der durchschnittlichen Einlagen.

Die Zinssenkung der Federal Reserve um 50 Basispunkte bringt gemischte Aussichten. Einerseits könnten sinkende Zinsen das Nettozinseinkommen weiter mindern, andererseits könnten sie die Wirtschaft ankurbeln und somit zu mehr Kreditkartennutzung, Kreditaufnahmen und Refinanzierungsaktivitäten führen.

Insgesamt bietet die Bank of America mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 und einer Dividendenrendite von 2,6% weiterhin eine attraktive Bewertung. Trotz der Verkäufe durch Berkshire scheint die Bank solide aufgestellt. Anlegern wird geraten, die Entwicklung über die nächsten Quartale zu beobachten, insbesondere im Licht der veränderten Zinslandschaft.

Im Kern bleibt der Respekt für Buffets Urteil und seine langjährige Unterstützung für Moynihan. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass grundlegende Probleme die jüngsten Verkäufe motiviert haben. Die Bank of America bleibt somit ein vielversprechendes Investment für Value- und Dividendenjäger.