21. Dezember, 2024

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Warren Buffett reduziert Anteil an Bank of America: Anleger bleiben nervös

Warren Buffett reduziert Anteil an Bank of America: Anleger bleiben nervös

Warren Buffetts Investmentgesellschaft, Berkshire Hathaway, hat ihre Beteiligung an der Bank of America weiter reduziert. Wie nun durch eine Offenlegung bekannt wurde, erzielte der Investmentriese seit Beginn des Aktienverkaufs im Juli über 10 Milliarden Dollar. Buffett begann 2011, in die zweitgrößte Bank der USA zu investieren, und hielt bis Juli einen Anteil von 13,1 Prozent im Wert von rund 45 Milliarden Dollar. Durch die jüngsten Verkäufe sank dieser Anteil auf 10,1 Prozent.

Diese Verkaufstätigkeit verunsichert andere Aktionäre der Bank of America, da die Aussichten für die Bankenbranche angesichts der potenziellen Gefahr einer Rezession in den USA ungewiss bleiben. Seit Beginn von Berkshires Verkaufswelle im Juli hat die Aktie der Bank fast 7 Prozent an Wert verloren, während JPMorgan Chase - die größte Bank der USA - um 0,5 Prozent zulegen konnte. Der KBW-Bankenindex stieg in dieser Zeit um fast 2 Prozent.

"Wenn einer der führenden Investoren Amerikas verkauft, entsteht dadurch eine gewisse Nervosität", kommentierte Macrae Sykes, Portfoliomanager bei Gabelli Funds. Unter den US-Vorschriften galt Buffett seit 2020 als Insider bei der Bank of America. Sollte er seine Beteiligung weiter reduzieren, könnte der Druck auf die Aktie weiter zunehmen, so Analysten.

Buffett hat bislang nicht erklärt, warum er seine Beteiligung verkauft. Berkshire und die Bank of America lehnten Kommentare dazu ab. Nächste Woche wird die Bank zusammen mit Citigroup ihre Ergebnisse berichten, wobei Investoren besonders auf die Auswirkungen höherer Einlagenkosten und der schwachen Kreditnachfrage achten werden.

Laut Suryansh Sharma von Morningstar Research ist es unwahrscheinlich, dass sich die Aktie der Bank of America kurzfristig erholt. Er bezeichnete die Aktie als "nicht günstig", nachdem sie sich von den Tiefständen des Jahres 2023 fast um 50 Prozent erholt hatte.

Buffetts Interesse an der Bank of America begann inmitten von Bedenken über die Kapitalbedürfnisse der Bank nach der Finanzkrise. CEO Brian Moynihan lobte Buffett kürzlich als "großartigen Investor", der das Unternehmen stabilisiert habe. Seit Buffetts Beteiligung habe sich der Aktienkurs der Bank fast versechsfacht.

Unklar bleibt, ob Buffetts Verkäufe seine Zweifel an der US-Wirtschaft widerspiegeln, insbesondere vor dem Hintergrund von Inflation und hohen Zinssätzen. Einige sehen darin ein Zeichen für das schwindende Vertrauen in den Aktienmarkt, den Buffett kürzlich als von "Casino-ähnlichem Verhalten" geprägt bezeichnete.

Neben der Bank of America hat Buffett kürzlich auch Technologien-Riese Apple teilweise abgestoßen. Bei der Hauptversammlung von Berkshire im Mai betonte Buffett, dass ein Verkauf aufgrund drohender Erhöhungen der Kapitalertragssteuer sinnvoll sei.