27. September, 2024

Reichtum

Warren Buffett: Der stille Gewinner nach Trumps Wahlsieg

Warren Buffett: Der stille Gewinner nach Trumps Wahlsieg

Warren Buffett, der legendäre Investor und CEO von Berkshire Hathaway, machte während der Präsidentschaftskampagne 2016 keinen Hehl aus seiner Kritik an Donald Trump. Als bekennender Demokrat unterstützte Buffett lautstark Hillary Rodham Clinton und scheute sich nicht, Trumps kontroverse Äußerungen sowie dessen Weigerung, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen, anzuprangern. Buffett forderte Trump auf, seine Steuererklärungen offen zu legen und gab im Gegenzug seine eigenen bekannt, um Trumps Behauptungen über vermeintlich große Abschreibungen zu widerlegen. In diesem Zusammenhang erläuterte Buffett: "Ich habe Kopien aller meiner 72 Steuererklärungen, und keine davon nutzt einen Verlustvortrag." Diese Diskussion entstand, nachdem bekannt wurde, dass Trump durch einen Verlust von 916 Millionen US-Dollar im Jahr 1995 möglicherweise jahrelang keine Einkommenssteuer gezahlt hatte. Viele Experten hatten prognostiziert, dass Buffetts Investitionen unter einem möglichen Wahlsieg Trumps leiden könnten. Doch es kam anders: der Aktienmarkt erlebte nach Trumps Sieg einen Aufschwung und Berkshire Hathaway verzeichnete einen der besten Monate seit sechs Jahren. Trotz Buffetts öffentlicher Ablehnung von Trumps Politik profitierte sein Unternehmen von den Marktreaktionen auf die Versprechen der neuen Administration, Steuererleichterungen und Deregulierung einzuführen. Besonders Unternehmen aus dem Finanzsektor, in die Berkshire stark investiert ist, sahen durch Trumps Pläne Vorteile. Berkshire Hathaway, einst ein kämpfendes Textilunternehmen, hat sich zu einer riesigen Holding entwickelt, die in einer Vielzahl von Branchen tätig ist, darunter Versicherungen, Energie und Konsumgüter. Zu den bedeutenden Investitionen zählen unter anderem JPMorgan Chase, Goldman Sachs und Coca-Cola. Bei Trumps Amtsantritt hoffte Wall Street, dass höhere Zinsen und weniger Regulierung der Finanzwirtschaft zugutekommen würden, was letztlich auch Berkshire zu mehr Gewinn verhalf. Buffetts Fähigkeit, seine Investmentstrategien unabhängig von der politischen Lage zu gestalten, steht stellvertretend für seine Anlagephilosophie. Schon zu Beginn war er überzeugt: „Berkshire würde gut dastehen, egal welcher Kandidat zum Präsidenten gewählt wird.“ Und er behielt recht – sein Unternehmen florierte unter Trumps Präsidentschaft. Mit Blick auf die Wahlen 2024 spekulieren viele, ob Buffett diesmal Kamala Harris unterstützen wird. In seiner Heimatstadt Omaha ist ein Nachbar auf die Idee gekommen, „Blue-Dot“-Schilder zur Unterstützung der Demokraten in einem überwiegend republikanischen Viertel aufzustellen. Buffets Tochter hat bereits zwei dieser Schilder in ihrem Garten, während Buffett selbst sich noch nicht dazu geäußert hat.