14. November, 2024

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Warren Buffett: Der King of Cash oder ein Investor ohne Gelegenheiten?

Warren Buffett: Der King of Cash oder ein Investor ohne Gelegenheiten?

Warren Buffett, der berühmte Investor und Kopf von Berkshire Hathaway, hat in den letzten Jahren große Mengen an Aktien verkauft und dabei eine beeindruckende Bargeldreserve angehäuft. Diese Umstrukturierung seines Portfolios ruft Spekulationen darüber hervor, warum der wohl renommierteste Aktienexperte der Welt sich zunehmend aus dem Markt zurückzieht. Allein in den zwei Jahren bis zum 30. September hat Berkshire Hathaway seine liquiden Mittel, darunter Bargeld und Staatsanleihen, auf ein Rekordniveau von 325 Milliarden US-Dollar erhöht. Diese Summe übertrifft den gesamten Marktwert von Berkshire vor etwas mehr als einem Jahrzehnt und machte zuletzt 27% der gesamten Vermögenswerte von 1,15 Billionen US-Dollar des Unternehmens aus - ein Anteil, der seit vielen Jahren nicht mehr erreicht wurde. Ein wesentlicher Grund für den anwachsenden Geldberg besteht darin, dass es derzeit an überzeugenden Investitionsmöglichkeiten mangelt. Als Value-Investor ist Buffett darauf spezialisiert, günstige Gelegenheiten aufzuspüren, die in den letzten Jahren seltener geworden sind. Lawrence Cunningham, Direktor des Weinberg Center on Corporate Governance der University of Delaware und Experte für Buffett, erklärte gegenüber Business Insider, dass Spekulationen von einem drohenden Finanzcrash bis hin zu einer riesigen Cash-Dividende reichten. Beide Szenarien hält er für unwahrscheinlich. Stattdessen sieht er die Ursache im Mangel an attraktiven Kapitalanlagen, da sowohl Aktienkurse als auch Bewertungen von Privatunternehmen auf Rekordhochs gestiegen sind. Auch Berkshires Unternehmen wie Geico und See's Candies könnten nur begrenzt Kapital verwenden, und die Class-A-Aktien von Berkshire hätten bereits die Rekordmarke von 700.000 US-Dollar erreicht. An der Börse selbst erreicht der Gesamtwert des US-Aktienmarktes neue Höhen mit 58,13 Billionen US-Dollar, was beispiellose 198,1 % des US-BIP ausmacht. Dieses Verhältnis, bekannt als der „Buffett Indikator“, wurde einst von Buffett selbst als hervorragendes Bewertungsmaß gepriesen und sollte eine ernsthafte Warnung sein, wenn es - wie während der Dotcom-Blase - der 200%-Marke nahekommt. Laut Paul Dietrich, Chief Investment Strategist bei B. Riley Wealth Management, ist der aktuelle Stand des Wilshire 5000 Index ein Zeichen dafür, dass der Markt derzeit noch stärker überbewertet ist als auf dem Höhepunkt der Tech-Blase von 2001-2002.