In aktuellen Äußerungen warnt der polnische Parlamentspräsident Szymon Holownia vor einer allzu sorglosen Haltung gegenüber den beruhigenden Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Holownia bezichtigte den US-Moderator Tucker Carlson, bei einem Interview mit Putin sich als unfreiwilliger Gehilfe der russischen Propaganda zu betätigen. Nach Berichten des Nachrichtensenders TVN24 bezeichnete Holownia Carlson als "nützlichen Idioten", der einem "Lügner, einem Mörder und internationalen Terroristen" eine Plattform geboten habe.
Putin hatte in dem Gespräch mit Carlson beteuert, ein Eingreifen Russlands in die NATO-Mitgliedsstaaten Polen und Lettland sei definitiv nicht geplant, es sei denn, es käme zu einem Angriff auf Russland vonseiten Polens. Trotz seiner Versicherungen, keine territorialen Ansprüche in Polen und Lettland zu haben – eine Zusage, die auch vor der Invasion in die Ukraine gemacht wurde – bezweifelt Holownia die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen. Er spekuliert darüber, ob Putin nicht in Zukunft kleine Gebiete in Lettland besetzen könnte, um die Reaktion der NATO zu testen und – bei ausbleibendem Widerstand – seinen Gebietsanspruch weiter auszudehnen.
Der polnische Verteidigungsminister und Vizepremier Wladyslaw Kosiniak-Kamysz betont, Polens Militär sei auf alle Eventualitäten vorbereitet und dass solch unglaubwürdige Aussagen die Wachsamkeit des Landes keinesfalls beeinträchtigen würden. Polens Unterstützung für die Ukraine wird als ein Kernstück der eigenen Verteidigungsstrategie betrachtet. Holownia betont die Notwendigkeit, die von Putin ausgehende Gefahr zu erkennen und ihr entschlossen entgegenzutreten.