Deutsche Sicherheitsbehörden haben eine dringende Warnung vor unkonventionellen Brandsätzen ausgesprochen, die von unbekannten Tätern über Frachtdienstleister verschickt werden. Nach Informationen des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) und des Bundeskriminalamts (BKA) sind mehrere solcher Paketsendungen in Europa, abgewickelt von Privatpersonen, in Brand geraten.
Die Warnung erfolgte auch vor dem Hintergrund eines Vorfalls im DHL-Logistikzentrum Leipzig im Juli, bei dem ein Paket aus dem Baltikum einen Frachtcontainer in Brand setzte. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe ermittelt derzeit zu diesem Fall und weiteren ähnlichen Vorfällen in anderen europäischen Ländern.
DHL hat auf den Sicherheitsvorfall reagiert und als Vorsichtsmaßnahme in allen europäischen Ländern schärfere Sicherheitsprotokolle eingeführt. Laut Aussage des Unternehmens wurde der gesamte Verfahrensablauf angepasst, um Mitarbeitende, Einrichtungen und Kunden zu schützen.
Ein Zusammenhang mit zunehmender russischer Sabotagetätigkeit wird in Sicherheitskreisen nicht ausgeschlossen. Auch jüngste Vorfälle an NATO-Stützpunkten und Bundeswehrstandorten, bei denen Drohnen vermutet wurden, verstärken diese Annahme. Die russische Spionage- und Sabotageaktivität in Deutschland hat nach Berichten in den letzten Monaten deutlich zugenommen.
Das BfV sensibilisiert regelmäßig Wirtschaftsunternehmen und -verbände für potenzielle Sicherheitsrisiken. Zuletzt wurde am 28. August ein entsprechender Hinweis verschickt. Unternehmen wurden aufgefordert, ihre Mitarbeiter bezüglich möglicherweise verschickter unkonventioneller Brandsätze zu sensibilisieren und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Im Sicherheitshinweis von BfV und BKA wird darauf hingewiesen, dass alle bisher bekannten Pakete elektrische Gegenstände und Flüssigkeitsbehälter enthielten. Die Versandkosten dieser Pakete standen oft in einem auffälligen Missverhältnis zum Warenwert, was ihre suspekte Natur weiter untermauert.
Zusätzliche Maßnahmen wurden auch aufgrund ernstzunehmender Hinweise auf russische Sabotageakte an NATO-Einrichtungen unternommen. So wurde kürzlich die Sicherheitsstufe am NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen wegen Drohnenbedrohungen vorübergehend angehoben.