Inmitten der turbulenten Weihnachtseinkaufszeit warnt das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) vor den illegalen „Bait-and-Switch“-Praktiken einiger Kreditkartenunternehmen. Diese würden Verbrauchern Belohnungspunkte und Flugmeilen schmackhaft machen, nur um diese durch versteckte Klauseln letztlich zu entwerten oder einzubehalten. Auch die vagen Bedingungen zur Erreichung dieser Belohnungen sowie Schwierigkeiten bei der Einlösung stehen in der Kritik. Zudem prangert die Behörde die übermäßig hohen Zinssätze sowie die Gebührengestaltung bei Ladenkreditkarten an.
Um Verbrauchern das Navigieren durch den Dschungel der Kreditkartenangebote zu erleichtern, hat das CFPB das Werkzeug „Explore Credit Cards“ entwickelt. Diese Plattform ermöglicht mithilfe offener Daten einen objektiven Vergleich von mehr als 500 Karten und soll so die Transparenz im Auswahlprozess erhöhen. Laut CFPB-Direktor Rohit Chopra sei es an der Zeit, dass die Versprechen der Kreditkartenunternehmen - sei es cashback oder kostenlose Flüge - auch tatsächlich eingehalten werden.
Das Tool ermöglicht Vergleiche basierend auf Kreditwürdigkeit, Zinssätzen, Gebühren und Belohnungsangeboten. Dies eröffnet besonders kleineren Anbietern, die attraktivere Karten zu bieten haben, neue Chancen im Wettbewerb. Gesetzlich sind die 25 größten Kartenanbieter sowie 125 weitere repräsentative Unternehmen verpflichtet, ihre Daten bereitzustellen, wobei das CFPB alle anderen Anbieter zur freiwilligen Teilnahme ermutigt.
Eine Studie des CFPB zeigt erhebliche Unterschiede in den Zinssätzen: Große Anbieter verlangen 8 bis 10 Prozentpunkte mehr als kleinere Banken oder Kreditgenossenschaften, was Verbrauchern jährlich bis zu 500 US-Dollar mehr kosten kann. Besonders teuer sind Ladenkreditkarten, bei denen über 90 % eine maximale Verzinsung von über 30 % aufweisen. Noch schwerwiegender sei, dass viele privat gekennzeichnete Karten ein festes APR haben, was bedeutet, dass alle Karteninhaber unabhängig von ihrer Kreditwürdigkeit denselben Zinssatz zahlen.