17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Warnstreiks in der Geldtransport-Branche drohen Bargeldversorgung zu beeinträchtigen

Warnstreiks in der Geldtransport-Branche drohen Bargeldversorgung zu beeinträchtigen

In den kommenden Tagen könnte es an Geldautomaten deutschlandweit zu Engpässen kommen, warnt die Gewerkschaft Verdi. Hintergrund ist ein zwei Tage andauernder Warnstreik in der Geldtransport-Branche, der gegen Ende der Woche stattfindet. Bereits seit den frühen Morgenstunden haben Mitarbeiter in mehreren Bundesländern ihre Arbeit niedergelegt. Laut einem Verdi-Sprecher wurde der Arbeitsbeginn an vielen Standorten zwischen 4.00 und 5.00 Uhr gestoppt, wodurch erst wenige Geldtransporter im Einsatz sind. Es ist zu erwarten, dass die Auswirkungen in den kommenden Tagen spürbar sein könnten.

Währenddessen haben die Arbeitgeber die Verhandlungen, die für Donnerstag und Freitag angesetzt waren, abrupt beendet. Hans-Jörg Hisam, Verhandlungsführer der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW), kritisierte die Streiks scharf und sieht in ihnen einen Versuch, der Branche ernsthaften Schaden zuzufügen. Jeder Kunde, der aufgrund des Streiks auf elektronische Zahlungsmittel umsteige, sei ein Verlust für die Branche, so Hisam. Derzeit sei keine Einigung in Sichtweite.

Die Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle äußerte, dass die BDGW nur die Verhältnismäßigkeit der Streikmaßnahmen hinterfragen wollte, ohne auf die eigentlichen Tarifthemen einzugehen. Bereits nach kurzer Zeit seien die Gespräche abgebrochen worden. Neue Verhandlungen sind für den 6. und 7. November in Berlin geplant. Verdi werde dann über das weitere Vorgehen beraten, sei aber grundsätzlich zu konstruktiven Verhandlungen bereit.

Verdi geht davon aus, dass die Streikfolgen bis zur Wochenmitte spürbar bleiben könnten, da der Streik bis Freitag Mitternacht andauert und das Wochenende keine regulären Arbeitstage einschließt. Auch die BDGW rechnet bei hoher Streikbeteiligung mit punktuellen Engpässen an Geldautomaten. Es wurden jedoch bereits Vorkehrungen getroffen, um etwaige Engpässe abzumildern, indem Geldautomaten an stark frequentierten Orten besser bestückt wurden. Dennoch sind die dimensionierten Warnstreiks eine erhebliche Herausforderung für die Branche.

Als Hintergrund des Arbeitskampfes nennt Verdi die Lohn- und Manteltarifverhandlungen, die bundesweit rund 10.000 Beschäftigte betreffen. Verdi bemängelt, dass in der zweiten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot gemacht wurde. Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen unter anderem Zuschläge für Überstunden, einheitliche Urlaubs- und Weihnachtsgelder sowie steigende Stundenlöhne, die in einigen Regionen bis zu 23 Euro betragen sollen.