In der aktuellen Woche hat die Gewerkschaft ver.di eindrucksvoll ihre Mobilisierungskraft unter Beweis gestellt. Mehr als 150.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst bundesweit haben sich am Warnstreik beteiligt. Ein besonderer Brennpunkt der Aktivität war Potsdam, wo am Freitag parallel die dritte Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen begann. In der brandenburgischen Landeshauptstadt zogen über 5.000 Menschen durch die Straßen, um ihre Forderungen nachdrücklich zu vertreten. Die laufenden Verhandlungen betreffen die Arbeits- und Einkommensbedingungen von über 2,5 Millionen Beschäftigten, die unter anderem in Verwaltung, Kindertagesstätten, dem öffentlichen Nahverkehr, in Abfallsammelbetrieben, Klärwerken, Bädern und Pflegeeinrichtungen tätig sind. Ver.di und der Beamtenbund dbb fordern eine Tariferhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Dazu streben sie an, mindestens drei zusätzliche freie Tage durchzusetzen. Diesen finanziellen Vorstellungen begegneten die Arbeitgeber bisher mit Widerstand, da sie als zu kostspielig erachtet werden. Besonders betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Allein in Nordrhein-Westfalen legten mehr als 45.000 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Die Streiks verdeutlichen den hohen Grad an Unzufriedenheit und Nachdruck auf Seiten der Gewerkschaften, um bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen.
Politik
Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Verdi zeigt Stärke mit über 150.000 Teilnehmenden
