10. März, 2025

Wirtschaft

Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Beeinträchtigungen im Nahverkehr und öffentlichen Einrichtungen

Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Beeinträchtigungen im Nahverkehr und öffentlichen Einrichtungen

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen zieht weitere Kreise. Nachdem am Frankfurter Flughafen bereits Arbeitsniederlegungen begonnen hatten, haben am Morgen auch Warnstreiks in Bad Homburg und Hanau die Arbeit in Bauhof und technischer Verwaltung lahmgelegt. Diese sollen bis zum Wochenende andauern, so die Auskunft einer Verdi-Sprecherin. Auch der Entsorgungsbetrieb in Darmstadt ist betroffen, wo die Müllabfuhr aufgrund des Streiks von etwa 240 Mitarbeitern nur eingeschränkt funktioniert. Auch Kliniken in Wiesbaden, Frankfurt-Höchst und Hanau sind durch Arbeitsniederlegungen betroffen. Hier nehmen etwa 200 Beschäftigte an den Warnstreiks teil. Schon am Vorabend mussten in Frankfurt Theateraufführungen ausfallen. Betroffen waren sowohl das große Schauspielhaus als auch das Kammerspiel. In der Oper konnte eine Vorstellung nur konzertant stattfinden. Im Nahverkehr stehen weitere Beeinträchtigungen bevor. Verdi plant, die Streikmaßnahmen in den folgenden Tagen deutlich auszuweiten. Ab Dienstag sollen in Frankfurt und Wiesbaden die Verkehrsgesellschaften VGF und ESWE sowie die Offenbacher Verkehrsbetriebe bestreikt werden. Die Kasseler Verkehrsgesellschaft steht am Mittwoch im Fokus. Für die Tage von Dienstag bis Donnerstag müssen Fahrgäste damit rechnen, dass U-Bahn- und Straßenbahnlinien in Frankfurt nicht verkehren. traffiq, die städtische Nahverkehrsgesellschaft, weist darauf hin, dass die Einschränkung des U-Bahn-Verkehrs besonders stark spürbar sein wird. Alternativ stehen S-Bahnen, Regionalzüge und Buslinien zur Verfügung, die jedoch mit einem höheren Fahrgastaufkommen rechnen müssen. Die Tarifverhandlungen, die Anlass für diese Streikmaßnahmen sind, sollen Mitte März in Potsdam fortgesetzt werden. Verdi fordert eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für belastende Arbeitszeiten. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich steigen, und zudem sind drei zusätzliche freie Tage im Gespräch. Die Arbeitgeber hingegen halten diese Forderungen für finanziell nicht tragbar.