03. März, 2025

Wirtschaft

Warnstreik im öffentlichen Dienst: Verdi erhöht Druck

Warnstreik im öffentlichen Dienst: Verdi erhöht Druck

Am kommenden Donnerstag müssen sich Patienten und pflegebedürftige Menschen auf erhebliche Einschränkungen in diversen öffentlichen Einrichtungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem Warnstreiktag aufgerufen, um ihren Forderungen im Tarifstreit mit Bund und Kommunen Nachdruck zu verleihen. Während Notdienste gewährleistet werden, bleiben die genauen Streikorte zunächst ungenannt. Mitte März soll eine weitere Verhandlungsrunde in Potsdam stattfinden, nachdem bisher keine Annäherung erzielt werden konnte. Von dem Tarifkonflikt sind rund 2,5 Millionen Beschäftigte betroffen, darunter zahlreiche Berufsgruppen wie Erzieher, Krankenpfleger und Feuerwehrleute. Gewerkschaftsmitglied Sylvia Bühler kritisierte mangelnde Wertschätzung der Arbeitgeber, die in der vorherigen Verhandlungsrunde kein Angebot unterbreiteten und stattdessen auf eine geringe Lohnerhöhung bei einer langen Laufzeit von 36 Monaten pochten. Verdi fordert eine Gehaltsanpassung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat sowie höhere Zulagen für ungünstige Arbeitszeiten. Auch eine Anhebung der Ausbildungs- und Praktikantengehälter um 200 Euro monatlich und drei zusätzliche freie Tage stehen auf der Forderungsliste. Die Arbeitgeber lehnen diese Forderungen ab und verweisen auf die Unfinanzierbarkeit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Karin Welge, Präsidentin der kommunalen Arbeitgeberverbände, verhandeln für Bund und Kommunen. Der dbb Beamtenbund äußerte sich ebenfalls kritisch zu den Äußerungen der Arbeitgeber, es sei stets kein Geld vorhanden. Volker Geyer vom Beamtenbund hob hervor, der Staat habe vergangenes Jahr nahezu eine Billion Euro an Steuern eingenommen. Er sieht darin Spielraum für attraktive Vergütungen im öffentlichen Dienst, um den reibungslosen Betrieb und die Nachwuchssicherung sicherzustellen. Die Verhandlungen sollen Mitte März fortgesetzt werden.