Warner Bros Discovery überrascht den Markt mit der Ankündigung, seine Fernsehnetzwerke und Streaming- sowie Studiogeschäfte in zwei separate Einheiten aufzuteilen. Das Unternehmen, bekannt für seine Marken HBO und CNN, erhofft sich durch die Umstrukturierung eine Flexibilisierung, die das Risiko einer möglichen Aufspaltung erhöhen könnte. Die Aktien konnten daraufhin um bis zu 16 Prozent zulegen und erreichten damit ihren höchsten Stand seit Ende 2023, obwohl sie seit der Fusion von Warner Media und Discovery im Jahr 2022 um etwa 50 Prozent gefallen sind.
Der Konzern plant, innerhalb der neuen Unternehmensstruktur die Fernsehgeschäfte auf Rentabilität und freie Kapitalflüsse zu fokussieren, während das Streaming- und Studiogeschäft auf Wachstum und starken Renditen auf das investierte Kapital abzielen soll. Dies folgt auf einen drastischen Schritt von Konkurrent Comcast, der bereits seine Fernsehsender wie CNBC und MSNBC in ein eigenständiges Unternehmen auslagern möchte.
Diese Entwicklungen verdeutlichen die wachsenden Belastungen für traditionelles Fernsehen, das einst die Grundlage der Unterhaltungsindustrie bildete. Medienunternehmen entkoppeln ihre schnell wachsenden Streaming-Angebote von den rückläufigen Kanälen, um ihre schwächelnden Aktienkurse anzukurbeln.
Analysten der Bank of America sehen in der neuen Struktur eine erhöhte Flexibilität für zukünftige strategische Maßnahmen, wie etwa eine Abspaltung der Studio- und Streaming-Vermögenswerte. Die alleinstehenden Streaming- und Studiobereiche von Warner Bros könnten für zahlreiche Kaufinteressenten attraktiv werden. Die Restrukturierung wurde zuvor von der Financial Times thematisiert und soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein, inklusive einer Neubesetzung des Vorstands zur Wertsteigerung.
David Zaslav, CEO von Warner Bros, betont, dass die Umorganisation die Flexibilität für zukünftige strategische Chancen in der sich wandelnden Medienlandschaft erhöht. Der Konzern ist auf dem Weg, kleinere Vermögenswerte zu verkaufen, um seine Schuldenlast von über 40 Milliarden Dollar zu reduzieren, während er gleichzeitig auf die Zukunft seiner Kabelnetzwerke schaut, deren Wert in diesem Jahr um 9,1 Milliarden Dollar abgeschrieben wurde.