Der legendäre Investor Warren Buffett hat mit seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway einen bemerkenswerten finanziellen Wendepunkt erreicht. Der Barbestand des Unternehmens hat einen Rekordwert von 325,2 Milliarden Dollar erreicht, nachdem Buffett seine Beteiligung an Apple signifikant reduziert hat. Begonnen hat der Rückzug bereits Ende letzten Jahres, als Buffett sich erstmals von einem Teil seiner Apple-Anteile trennte. Eingestiegen war er in die erfolgreiche Investition in das Technologieunternehmen im Jahr 2016. Zu Beginn dieses Jahres beschleunigte Berkshire den Verkaufsprozess und verkleinerte seine Beteiligung bis zum Ende des zweiten Quartals auf die Hälfte. Diese Verkäufe verhalfen dem Unternehmen zu einem Höchststand der liquiden Mittel von 277 Milliarden Dollar. Im dritten Quartal erreichte Berkshire dann einen neuen Liquiditätsrekord, als ein weiteres Viertel der Apple-Beteiligung, also 100 Millionen Aktien, veräußert wurde. Die Gesamtzahl der gehaltenen Aktien sank damit von 400 auf 300 Millionen. Über ein Jahr hinweg verkaufte das Unternehmen mehr als zwei Drittel seines einst so großen Apple-Anteils. Dennoch behält Apple mit einem Wert von 69,9 Milliarden Dollar seine Position als größte Beteiligung im Portfolio von Berkshire Hathaway. Gleichzeitig scheint sich ein genereller Trend beim Verkauf von Beteiligungen abzuzeichnen, da Berkshire im dritten Quartal lediglich Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Dollar erwarb und damit zum achten Quartal in Folge als Nettoverkäufer auftrat. Laut dem jüngsten Unternehmensbericht übersteigt der Kassenbestand von 325,2 Milliarden Dollar den Marktwert der Aktien bei 271,6 Milliarden Dollar. Buffetts Entscheidungen sind teilweise von künftigen Steuererwartungen geprägt. Er rechnet mit einem Anstieg der Kapitalertragssteuer, um das Haushaltsdefizit auszugleichen, das 2023 bei etwa 122 % des BIP lag. Bei der jährlichen Aktionärsversammlung im Mai äußerte er die Einschätzung, dass "höhere Steuern durchaus wahrscheinlich" seien. Die politischen Vorschläge, wie beispielsweise von Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump, könnten in die gleiche Richtung deuten. Trotz des massiven Verkaufs bleibt Apple die wertvollste Aktie im Besitz von Berkshire Hathaway, mit Buffett's Absicht, dennoch mehr liquide Mittel bereitzuhalten.