Mexikos Bundeswettbewerbskommission Cofece hat die mexikanische Tochtergesellschaft des US-Einzelhandelsriesen Walmart, bekannt als Walmex, aufgrund mutmaßlicher wettbewerbswidriger Praktiken mit ihren Lieferanten mit einer Geldstrafe belegt. Walmex sieht sich einem Bußgeld in Höhe von 93 Millionen Pesos (etwa 4,6 Millionen US-Dollar) gegenüber und plant, gegen dieses Urteil Berufung einzulegen. Das Unternehmen äußerte Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Feststellungen der Regulierungsbehörde. Im Oktober 2023 gab Walmex bekannt, dass es sich einem Kartellgremium stellen müsse. Grund seien angebliche monopolistische Praktiken. In einer offiziellen Stellungnahme äußerte sich das Unternehmen enttäuscht über die Entscheidung, versicherte jedoch, weiterhin konstruktiv mit seinen Lieferanten zusammenzuarbeiten. Dies solle eine Geschäftsfortführung im Einklang mit der Entscheidung von Cofece gewährleisten, während man gleichzeitig das Urteil anfechte. Bemerkenswert ist, dass die Entscheidung des Leitungsgremiums von Cofece nicht einstimmig fiel. Walmex kritisierte das 900-seitige Urteil der Regulierungsbehörde und argumentierte, dass es zu gesetzlichen Fehlinterpretationen gekommen sei. Trotz dieses Rückschlags berichtete Reuters von einer robusten Anlegerstimmung, die sich in einem Anstieg der Walmex-Aktien an der mexikanischen Börse um mehr als 5 % widerspiegelte. Die Sanktion ist das Ergebnis einer umfassenden, vierjährigen Untersuchung des führenden Einzelhändlers in Mexiko, der auch in Mittelamerika präsent ist. Die Untersuchung betraf Vorwürfe, Walmex habe Preise und Bedingungen gegenüber seinen Lieferanten oder Distributoren diktiert, was auf ein allgemeines Problem unzureichenden Wettbewerbs in verschiedenen Regionen des mexikanischen Einzelhandels hindeutet. Walmex hat seine Praktiken stets verteidigt und erklärt, dass das Unternehmen im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben operiere. Die Untersuchung wurde teilweise durch einen exklusiven, 2019 veröffentlichten Bericht von Reuters angestoßen, der aufdeckte, dass Walmex Sanktionen gegen Lebensmittelunternehmen verhängt habe, die auch Amazon belieferten, was einige dazu zwang, ihre Produkte von der E-Commerce-Plattform zurückzuziehen. In seiner jüngsten Erklärung wies Walmex darauf hin, dass die Entscheidung von Cofece zwar bestimmte Verhandlungen mit Lieferanten einschränke, jedoch weiterhin Verhandlungen in fast allen untersuchten Szenarien möglich seien. Als größter privater Arbeitgeber Mexikos hat Walmex versichert, dass es keine bedeutenden operationellen Folgen der Entscheidung erwarte. Der Aktienwert hat jedoch seit Bekanntwerden der Untersuchung Ende 2023 einen Rückgang erlebt und sank von einem Höchststand von 66,77 Pesos Ende September 2023 auf 57,10 Pesos bis zum 11. Dezember 2024.