In Mexiko hat die Wettbewerbsbehörde Cofece harte Auflagen gegen Walmart de Mexico, bekannt als Walmex, verhängt. Der Einzelhandelsgigant steht unter Beschuss, da er über Jahre hinweg seine Lieferanten zu unfairen Bedingungen gezwungen haben soll. Im Zuge einer knapp vierjährigen Untersuchung wurde festgestellt, dass Walmex sein Marktmacht ausnutzte, um seinen Lieferanten unrechtmäßige Vorteile abzuringen, was insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen schadete. Cofece hat daraufhin eine Strafe von mehr als 93 Millionen Pesos, umgerechnet etwa 4,62 Millionen US-Dollar, gegen die mexikanische Tochter des Unternehmens verhängt. Darüber hinaus wurden Walmex verschiedene Praktiken verboten, darunter das Erheben von Sanktionen oder das Beenden von Verträgen zur Bestrafung von Lieferanten, die auch mit anderen Einzelhändlern Geschäfte machen. Die Behörde verbot dem Unternehmen zudem, Preise oder Konditionen auf Lieferanten zu erzwingen oder Informationen über deren Geschäft mit anderen Einzelhändlern zu fordern. Sollte Walmex gegen diese Anordnungen verstoßen, droht eine zusätzliche Geldstrafe von bis zu 8% des Einkommens über einen Beobachtungszeitraum von zehn Jahren. Die Lage mag ernst erscheinen, doch scheint der Markt die Nachricht mit einem gewissen Optimismus aufgenommen zu haben. Experten bemerken, dass die verhängte Strafe in Höhe von rund 4,6 Millionen US-Dollar im Vergleich zu den zuletzt berichteten Gewinnen von über 650 Millionen US-Dollar im dritten Quartal ein verkraftbarer Betrag ist. Walmex selbst plant, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, da sie die Analyse des Regulierers für fehlerhaft halten.