Vom Discount-Laden zur Vermögensmaschine
Sam Walton hätte es sich wohl kaum träumen lassen, dass sein kleines Discount-Geschäft in Arkansas einmal derart gigantische Dimensionen annehmen würde. Heute ist Walmart mit einem Börsenwert von über 750 Milliarden Dollar nicht nur der größte Einzelhändler der Welt, sondern auch ein Vermögenstreiber von historischem Ausmaß.
Die drei noch lebenden Kinder des Gründers – Jim, Rob und Alice – gehören mittlerweile alle zu den 15 reichsten Menschen der Welt. Jeder von ihnen besitzt ein persönliches Vermögen von mehr als 112 Milliarden Dollar. Ein Großteil dieses Geldes kommt direkt aus ihrem Anteil an Walmart, der sich über einen Familientrust organisiert.
Im laufenden Jahr sorgte die Aktie des Einzelhandelsriesen für einen rasanten Aufstieg der Familienfinanzen: Ein Plus von 80 Prozent beim Kurswert trieb das Vermögen der Waltons um über 150 Milliarden Dollar nach oben. Damit ist ihr Reichtum jetzt größer als der Börsenwert von Unternehmen wie Netflix, Procter & Gamble oder Home Depot.
Die Spitze der Superreichen – und was darunter liegt
Doch es ist nicht nur der Wert, der die Waltons beeindruckend macht. Es ist auch der Abstand zur Konkurrenz. Die Al Nahyans aus Abu Dhabi, im letzten Jahr noch Spitzenreiter, liegen nun mit einem Vermögen von 324 Milliarden Dollar deutlich zurück.
Weitere Platzierungen zeigen eine Vielfalt von Wohlstandsquellen: Die Al Thani-Dynastie aus Katar rangiert mit 173 Milliarden Dollar auf Platz drei, gefolgt von der Hermès-Familie aus Frankreich mit 171 Milliarden Dollar.
Mit einem geschätzten Vermögen von 149 Milliarden Dollar komplettieren die Kochs, Amerikas legendäre Industriefamilie, die Top Fünf. Doch auch Namen wie Mars, Ferrero oder Chanel-Wertheimer finden sich unter den wohlhabendsten Dynastien der Welt.
Walmart und die Macht der Dividenden
Ein wesentlicher Teil des Walton-Vermögens stammt aus Dividenden und Aktienverkäufen. Bloomberg schätzt, dass allein in den vergangenen Jahren mehr als 15 Milliarden Dollar in Form von Dividenden an die Familie geflossen sind. Doch es ist nicht nur das Geld, das beeindruckt – es ist die Art und Weise, wie die Familie es verwaltet.
Früh sorgte Sam Walton dafür, dass jedes seiner Kinder einen Anteil von 20 Prozent an der Familienholding erhielt. Dieses clevere Konstrukt hat nicht nur die Kontrolle über Walmart gesichert, sondern auch die Steigerung des Familienvermögens erleichtert.