Walmart, der weltweit größte Einzelhändler, steht vor einer weiteren Erfolgsrunde, da preissensible Verbraucher nach wie vor auf günstige Angebote setzen. Laut einer Analyse von Bank of America Analyst Robby Ohmes dürfte das Unternehmen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 am Dienstag in allen Produktkategorien und Einkommensschichten Zuwächse verzeichnen. Das "starke Wertangebot und die hohe digitale Bequemlichkeit" des Unternehmens treffen offensichtlich den Nerv der Konsumenten.
Für das Quartal erwarten Analysten Einnahmen von 160,8 Milliarden US-Dollar sowie einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,53 US-Dollar. Eine erhöhte Kundenfrequenz wird vor allem durch die starke Performance im Gesundheits- und Lebensmittelsegment angekurbelt. Lebensmittel machen rund 60% des US-Umsatzes von Walmart aus, wobei die Preise im Durchschnitt 10 bis 12 Prozent günstiger sind als bei der Konkurrenz, erklärte Goldman Sachs Analystin Kate McShane gegenüber Yahoo Finance.
Walmarts Strategie setzt inzwischen auch Amazon unter Druck, wie Jharonne Martis von LSEG betonte. Die Flexibilität, zwischen mobiler Bestellung mit Abholung und Lieferung wählen zu können, trifft auf große Akzeptanz bei den Verbrauchern. Die Aktien des Einzelhändlers liegen mehr als 60% im Plus und schlagen damit Konkurrenzunternehmen wie Target, deren Aktien um lediglich 7% gestiegen sind, sowie den S&P 500, der um 24% zulegte.
Darüber hinaus investiert Walmart in alternative Einnahmequellen wie Mitgliedsmodelle à la Walmart+ und Einnahmen aus dem Werbegeschäft über Walmart Connect. Der E-Commerce-Marktplatz des Unternehmens nähert sich zusehends der Rentabilität, so McShane. Die alternative Wachstumsstrategie wird von den Investoren gut aufgenommen, da sie als profitabler Motor für die Zukunft angesehen wird.
Trotz einer verkürzten Verkaufssaison mit fünf Tagen weniger zwischen Thanksgiving und Weihnachten, geht Ohmes von höheren Onlineumsätzen aus, was besonders digitalen und Omni-Channel-Anbietern wie Walmart zugutekommen dürfte. CFO John David Rainey berichtete Yahoo Finance, dass der gute Start der Back-to-School-Verkäufe auf eine positive Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts hindeuten könnte.