05. Januar, 2025

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Wall Street zieht sich aus Klimabündnis zurück: Morgan Stanley und weitere Banken verlassen Carneys Net-Zero-Allianz

Wall Street zieht sich aus Klimabündnis zurück: Morgan Stanley und weitere Banken verlassen Carneys Net-Zero-Allianz

Morgan Stanley, einer der führenden Finanzakteure der USA, hat angekündigt, sich aus der Net-Zero Banking Alliance zurückzuziehen, einer Gruppe, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben hat. Das Unternehmen mit 5.000 Angestellten in London plant, fortan eigene Umweltstrategien zu verfolgen. Diese Entscheidung fällt inmitten eines massiven Rückzugs mehrerer Wall-Street-Giganten, was mit Donald Trumps bevorstehender Rückkehr ins Weiße Haus in Verbindung gebracht wird. Bereits Anfang der Woche hatten sich Citigroup und Bank of America aus der Allianz zurückgezogen. Zuvor hatten Goldman Sachs und Wells Fargo dieselbe Entscheidung getroffen. Dies stellt einen Rückschlag für Mark Carney dar, der ehemalige Gouverneur der Bank of England, der die Allianz nach der Glasgow COP26-Konferenz 2021 ins Leben gerufen hatte. Diese Allianz ist ein Teil der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (Gfanz), die von Carney zusammen mit Michael Bloomberg geleitet wird. Obwohl britische Banken wie Lloyds, HSBC, Barclays und NatWest ihren Verpflichtungen gegenüber der Allianz treu bleiben, beginnen US-Banken angesichts der politischen Gegenreaktionen in den USA, ihre umweltfreundliche Rhetorik herunterzuhalten. So sieht sich Gfanz mit rechtlichen Vorstößen konfrontiert, wie etwa der Klage des Bundesstaates Texas gegen BlackRock, Vanguard und State Street wegen vermeintlicher Verstöße gegen Wettbewerbsregeln durch ESG-Investitionsstrategien. Auch der republikanische Senator Marco Rubio kritisiert Wall Street Banken scharf und macht Druck auf deren Umwelt- und Sozialvorhaben, die er als zu linksgerichtet einstuft. Dieser Rückzug aus der Net-Zero Banking Alliance erinnert an den letztjährigen Massenexodus der Klima-Allianz Climate Action 100+, bei dem sich auch große Investoren wie JP Morgan Asset Management, State Street Global Advisors, Pimco und BlackRock verabschiedeten. Trotz der Rückschläge hat sich Gfanz verpflichtet, die Mobilisierung privater Finanzmittel zu verstärken, um den globalen Übergang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen.