13. Januar, 2025

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Wall Street voller Vorfreude: Test der Optimismuserwartungen steht bevor

Wall Street voller Vorfreude: Test der Optimismuserwartungen steht bevor

Der Jahreswechsel 2024/2025 brachte eine positive Stimmung für die US-Banken. Dennoch wird der Optimismus gleich zu Beginn der Bilanzsaison 2025 auf eine harte Probe gestellt. Die Aktien der größten US-Banken verzeichneten nach der Wahl von Donald Trump Kursgewinne, in der Erwartung, dass die neue republikanische Regierung die Regulierung lockert und Unternehmensfusionen erleichtert, was hohe Gewinne für die Wall Street bedeuten könnte. Doch die Aktien dieser führenden Institute schwächeln, während Anleger auf die Ergebnisse des vierten Quartals und des Gesamtjahres 2024 warten. Diese werden am Mittwoch und Donnerstag von den großen Namen der Branche vorgestellt. Steve Sosnick, Chefstratege von Interactive Brokers, betonte die Wichtigkeit solider Fundamentaldaten, um solch schnelle Kursanstiege zu rechtfertigen. JPMorgan Chase soll am Mittwoch erneut Rekordgewinne präsentieren und einen signifikanten Anstieg der Viertquartalsgewinne gegenüber dem Vorjahr aufzeigen. Analysten erwarten ähnliche Trends bei Bank of America, Wells Fargo, Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Jedoch wird nicht jedes Ergebnis positiv ausfallen: Die Gewinne im vierten Quartal könnten im Vergleich zum dritten Quartal 2024 gesunken sein. Im Fokus der Anleger steht der Ausblick auf das kommende Jahr, angesichts unberechenbarer Faktoren wie Inflation, wirtschaftlicher Politik der neuen Administration und Zinssätzen. Das Beschäftigungswachstum im Dezember, Anzeichen anhaltender Inflation sowie die Handelspolitik der neuen Regierung lassen viele Wall-Street-Strategen glauben, dass die Federal Reserve ihre Zinssenkungen vorerst pausiert und möglicherweise sogar Zinserhöhungen in Betracht zieht. Für 2025 könnte sich für die Banken eine günstige Situation ergeben: Die Senkung des Leitzinses um einen Prozentpunkt 2024 lässt die Margen für Kredite gesund erscheinen, während sankende Zinsen eine Entlastung für Kreditnehmer darstellen. M&A-Aktivitäten und Börsengänge nehmen wieder zu. Gleichzeitig plant die Trump-Regierung, geplante Kapitalvorschriften zurückzunehmen, die zukünftige Gewinne begrenzen könnten. Die Zinslandschaft bleibt jedoch ungewiss. Langfristige höhere Zinssätze könnten unverkaufbare Verluste in den Anleiheportfolios der Banken verursachen und risiken für große Kunden darstellen. Dennoch profitieren Banken von der Möglichkeit, mehr für Kredite zu verlangen. Die Nettozinseinkommen könnten laut dem Bankanalysten Mike Mayo zu einem bedeutenden Umsatzquellenanstieg führen, sodass die Züge anfahren, aber Vorsicht geboten ist, um keinen Fehltritt zu riskieren.