Die US-amerikanischen Aktienmärkte mussten am Freitag empfindliche Verluste hinnehmen, was alle drei großen Indizes zu den größten wöchentlichen prozentualen Verlusten seit Jahren zwang. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht sorgte für Unsicherheit unter den Anlegern bezüglich der zukünftigen Zinssenkungen der Federal Reserve.
Der S&P 500 fiel im Wochenverlauf um 4,25%, während der Dow 2,93% verlor. Beide erzielten damit ihre größten Wochenverluste seit März 2023. Der Nasdaq sank um 5,77% und verzeichnete damit den größten wöchentlichen Verlust seit Januar 2022.
US-Arbeitgeber stellten im August lediglich 142.000 neue Arbeitskräfte ein, deutlich weniger als die von Bloomberg prognostizierten 163.000. Auch die revidierten Zahlen für Juli mit 89.000 neuen Stellen blieben unter den Erwartungen. Die Arbeitslosenquote fiel hingegen leicht von 4,3% im Juli auf 4,2%.
Langsam wachsendes Beschäftigungswachstum bestätigt eine Abschwächung der Wirtschaft, was nahezu sicherstellt, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 18. September die Zinsen senken wird. Es könnte jedoch auch darauf hindeuten, dass die Zinssenkungen zu spät kommen, um eine sanfte Landung der Wirtschaft zu erreichen, so Lou Basenese, Präsident und Chef-Marktstratege bei MDB Capital in New York.
„Sollten wir in den nächsten ein bis zwei Monaten Entlassungen sehen, deutet das darauf hin, dass sein Timing zu spät war“, sagte er.
Die Anleihemärkte reagierten positiv auf die Aussicht auf Zinssenkungen, wobei die zweijährige Treasury-Rendite auf den niedrigsten Stand seit 2022 fiel.
Fed-Gouverneur Christopher Waller äußerte am Freitag, dass „die Zeit gekommen“ sei, um mit einer Reihe von Zinssenkungen zu beginnen. Er sei offen bezüglich der Größe und des Tempos dieser Maßnahmen.
Das Fed-Watch-Tool der CME, das die Wahrscheinlichkeiten einer Fed-Bewegung berechnet, zeigt eine 71% Wahrscheinlichkeit für eine Viertelpunkt-Senkung bei der nächsten Fed-Sitzung. Die Chancen für eine Senkung um einen halben Punkt lagen bei 29%.
In den Jahren 2022 und 2023 erhöhte die Fed ihren Leitzins von nahezu null auf ein 23-Jahres-Hoch von 5,25% bis 5,5%, um die Inflation zu bekämpfen, und der Satz ist seitdem konstant geblieben.