Wall Street im Spannungsfeld: Vorsicht und Hoffnung beim Warten auf Jobdaten

Der gestrige Handel an der Wall Street hinterlässt gemischte Gefühle bei den Investoren. Der S&P 500 schloss mit einem leichten Anstieg um 0,15% auf 5.918,2 Punkten, während Investoren die Protokolle der Dezember-Sitzung der US-Notenbank, die Überlegungen zu möglichen Zinssenkungen enthüllten, bewerteten. Der Dow Jones Industrial Average zeigte sich etwas dynamischer und legte um 105,8 Punkte bzw. 0,19% zu, auf einen Schlussstand von 42.635,2. Demgegenüber büßte der Nasdaq Composite um 0,06% auf 19.478,8 Punkte ein. Trotzdem steuern alle drei Indizes auf eine zweite Woche mit Verlusten zu. Die Protokolle der Fed-Sitzung verdeutlichten die anhaltend hohe Inflationsrate und nahe, dass fast alle Teilnehmer besorgt über steigende Risiken für den Inflationsausblick seien. Dies dämpfte die Erwartungen an eine große Zinssenkung im Jahr 2025, nachdem Verantwortliche eine behutsame Anpassung der Geldpolitik ankündigten. Die Unsicherheit bleibt hoch, da die Anleihemärkte mit teils starken Ausschlägen reagieren. Inflationsängste flammten erneut auf, als Donald Trump, der gewählte Präsident, seine Pläne zu Zöllen und Steuern vorstellte, was die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe auf ein Niveau von 4,7% drückte – dem höchsten Stand seit April. Die Augen richten sich nun auf den finalen Arbeitsmarktbericht für Dezember, der am Freitag erwartet wird und mögliche Hinweise auf die Entwicklung des Arbeitsmarkts geben könnte. Laut Jeffrey Roach, Chefvolkswirt bei LPL Financial, sorgt die unsichere Prognose von Trumps Wirtschaftspolitik für zunehmende Unklarheit über die künftige Zins- und Inflationsentwicklung. Eine unerwartete Überraschung bei den Beschäftigungszahlen könnte zu erhöhter Volatilität an den Märkten führen. Die Marktteilnehmer sind nach wie vor vorsichtig, inwieweit sich die wirtschaftlichen Daten entwickeln werden, auch wenn ein Stück Optimismus hinsichtlich einer möglichen Abschwächung der Inflation besteht. Dennoch herrscht Zurückhaltung bezüglich der Geschwindigkeit, mit der die Geldpolitik angepasst werden könnte.