Die US-amerikanischen Börsen präsentierten sich zum Ende der Woche ohne klare Tendenz. Ein zunächst zögerlicher Start führte zu nur zeitweisen Kursgewinnen bei den bedeutendsten Indizes, welche schließlich moderate Verluste verzeichnen mussten. Der Dow Jones Industrial fiel um minimale 0,03 Prozent und schloss knapp unter der bedeutenden 200-Tage-Linie bei 41.953,32 Punkten, einem wesentlichen Indikator für den langfristigen Marktverlauf.
Auch der S&P 500 konnte sich nicht behaupten und verlor letztlich 0,22 Prozent auf 5.662,89 Punkte. Noch deutlicher fiel der technologielastige Nasdaq 100, der um 0,30 Prozent auf 19.677,61 Punkte sank. Der allgemeine Abwärtstrend der letzten vier Wochen bleibt bestehen, wodurch eine nachhaltige Trendwende laut Eckhard Schulte von MainSky weiterhin ungewiss scheint. Bei Marktbeobachtern mehren sich Zweifel an der Fähigkeit der US-Notenbank Fed, in absehbarer Zeit drastische Zinssenkungen umzusetzen.
Zusätzlich schürt die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump Sorgen hinsichtlich der Inflation, auch wenn in einem Entgegenkommen die EU die Gegenzölle auf US-Stahl- und Aluminiumimporte vorerst um zwei Wochen verschob. Diese Verschiebung soll Raum für weitere Verhandlungen mit der US-Regierung ermöglichen. Die Fed hatte zuletzt die Zinsen unverändert belassen und ihre Wirtschaftsprognosen angepasst, jedoch erfolgte eine Anhebung der Inflationserwartungen.
Positiv wirkte am Mittwoch, dass Fed-Chef Jerome Powell bei den Anlegern keine Rezessionsängste geschürt hatte, so Wei Li von Blackrock International. Dennoch sieht Li die Charakterisierung der Zollauswirkungen auf die Inflation als einmalig kritisch. Laut Pimco-Ökonomin Tiffany Wilding befindet sich die Fed in einem Dilemma zwischen steigender Inflation und Rezessionsrisiken.
Unter den Halbleiteraktien zeigten sich am Donnerstag spannende Entwicklungen: Arm, Micron und Nvidia konnten entgegen dem Trend zulegen, während Microchip Technology, Broadcom, NXP und Analog Devices unter Verkaufsdruck gerieten. Nach Börsenschluss legte Micron, zusammen mit Nike und Fedex, seine Quartalszahlen vor.
Der Elektroautobauer Tesla musste einen neuen Cybertruck-Rückruf verzeichnen, was den Aktienkurs allerdings kaum beeinflusste. Trotz einer Stabilisierung schlossen die Papiere 0,2 Prozent höher, nachdem der Kurs zuvor auf weniger als die Hälfte seines Rekordhochs von Dezember gefallen war.
Aramark hingegen sah sich einem deutlichen Kursverlust von 4,3 Prozent gegenüber, belastet durch negative Branchennachrichten aus Frankreich. Wesentlich schlimmer traf es den Konkurrenten Sodexo, dessen Aktien aufgrund der Korrektur ihrer Wachstums- und Profitaussichten bis 2025 in der Folge um beachtliche 17 Prozent nachgaben. UBS-Analyst Ivar Billfalk-Kelly identifizierte hier die schleppende Implementierung von Gesundheitsverträgen als einen der Hauptfaktoren.