30. September, 2024

Märkte

Wall Street blickt verhalten in die neue Woche

Wall Street blickt verhalten in die neue Woche

Nach einer starken vorangegangenen Handelswoche zeigt sich die Wall Street zum Wochenauftakt abwartend und unsicher. Anleger blicken insbesondere auf anstehende Arbeitsmarktberichte sowie Kommentare von Mitgliedern der US-Notenbank, darunter auch ein Statement von Fed-Chef Jerome Powell.

Die Dow E-Minis lagen mit 69 Punkten im Minus, ein Rückgang von 0,16 Prozent. Ähnlich trüb starteten die S&P 500 E-Minis mit einem 0,26 Prozent-Minus, und die Nasdaq 100 E-Minis gaben um 0,36 Prozent nach. Auch die Small Cap Futures des Russell 2000 Index sanken um 0,50 Prozent.

Der Dow-Jones-Index konnte am Freitag ein Rekordhoch verbuchen und der S&P 500 nähert sich ebenfalls einem neuen Höchststand. Beide Indizes würden bei anhaltender Entwicklung den fünften Monat in Folge im Plus schließen, was den historischen Trend eines schwachen Septembers für Aktien widerlegt.

Die jüngsten geldpolitischen Lockerungen der Federal Reserve haben die Hauptindizes der Wall Street unterstützt und den Weg für einen Quartalsgewinn geebnet. Daten deuten darauf hin, dass der Preisdruck nachlässt und die Gesamtwirtschaft sich gut entwickelt. Somit bleibt der Fed ausreichend Spielraum, den Arbeitsmarkt zu stützen und eine Rezession zu vermeiden, indem die Kreditkosten weiter gesenkt werden.

Ökonomen warnen jedoch, dass eine falsche Zinspolitik in der Endphase des Inflationskampfes gefährlich sein könnte. Investoren warten daher gespannt auf das Statement von Jerome Powell auf einer Konferenz am Montag. Außerdem richtet sich ihre Aufmerksamkeit auf den Jobbericht für August und die entscheidenden Arbeitsmarktdaten für September sowie die finalen Geschäftstätigkeitsschätzungen dieser Woche.

Sam Stovall, Chef-Investmentstratege bei CFRA Research, betonte: „Sollte sich der Arbeitsmarkt stärker als erwartet abkühlen, könnte die Prognose für das November-Treffen der Fed eine Senkung um 50 Basispunkte wahrscheinlicher machen.“

Börsianer sind weiterhin geteilter Meinung über die Zinspolitik der Fed für November. Der CME Group’s FedWatch Tool zeigt, dass die Wetten auf eine Senkung um 0,25 Prozent bei 61,5 Prozent stehen, während für eine 0,5 Prozent Senkung auf 38,5 Prozent gefallen sind.

Der Kurs von CVS Health stieg im vorbörslichen Handel um 3,2 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der Hedgefonds Glenview Capital Management Gespräche mit der Unternehmensführung anregen will.

Im Automobilsektor verloren Ford 3,6 Prozent und General Motors sogar 4,9 Prozent, nachdem Stellantis seinen Jahresausblick angepasst hatte.

Lithiumförderer wie Albemarle und Arcadium legten jeweils um etwa 1 Prozent zu, nachdem die chinesische Zentralbank die Senkung der Hypothekenzinsen für bestehende Wohnungsdarlehen angekündigt hatte.

Unter den US-gelisteten chinesischen Aktien stiegen Alibaba um 5 Prozent, Li Auto um 6,9 Prozent und PDD um 5 Prozent, was auf die größte Tagesrallye im heimischen Markt seit 2008 zurückzuführen ist.

Beobachtet wurden auch die Auswirkungen eines Streiks der Hafenarbeiter an der Ostküste und am Golf von Mexiko, der zu Verzögerungen und Unterbrechungen der Lieferketten führen könnte.