Die Aktien des ohnehin angeschlagenen Apothekenkonzerns Walgreens Boots Alliance erlitten heute einen Kurssturz von 7,2 %. Nach einer kurzen Erholungsphase in Reaktion auf besser als erwartete Quartalszahlen und optimistische Geschäftsausblicke für 2025, trübte nun eine Ankündigung eines Mitbewerbers wieder das Bild. Walmart gab bekannt, dass es ab sofort in sechs US-Bundesstaaten einen Same-Day-Lieferservice für Verschreibungen anbietet. Bis Januar soll dieser Service auf 49 Bundesstaaten ausgeweitet werden. Diese Entwicklung verstärkt den Konkurrenzdruck auf Walgreens, dessen Geschäftsmodell bisher stark auf stationären Handel setzte. Der Vorstoß von Walmart ist dabei nur ein weiterer Beleg für die zunehmende Digitalisierung im Apothekenmarkt, getrieben von Unternehmen mit schlagkräftigen Kundenbindungsprogrammen wie Walmart+ und Amazon Prime. Diese können oft ihre Logistikvorteile ausspielen, indem sie neben Medikamenten auch eine Vielzahl an anderen Produkten liefern. Obwohl Walgreens unlängst ein Programm zur Schließung von 1.200 Filialen ankündigte, um die stationären Kosten zu senken, bleibt der Druck durch den Online-Wettbewerb erheblich. Gerade in diesem Segment, in dem traditionelle Apotheken wie Walgreens und CVS ins Hintertreffen zu geraten drohen, könnten vermehrte Online-Bestellungen die Kundenfrequenz in den Filialen signifikant reduzieren und auch den Verkauf von Nicht-Arzneimitteln mindern.
Wirtschaft
Walgreens Boots Alliance gerät unter Druck: Online-Konkurrenz wächst
