Wenn eine Aktie eine Dividendenrendite von über 10% aufweist, sollten Anleger die finanzielle Stabilität des Unternehmens kritisch prüfen. Eine solch hohe Dividende signalisiert zwar eine attraktive Renditemöglichkeit, aber auch potenzielle Risiken. Walgreens Boots Alliance liefert ein lehrreiches Beispiel hierfür: Nach einer Kürzung der Dividende in diesem Jahr verharrte die Rendite bei beeindruckenden 12,1%, bedingt durch den starken Kursverlust der Aktie. Eine Investition von etwa 8.300 Dollar verspricht somit eine Ausschüttung von 1.000 Dollar jährlich – vorausgesetzt, die Dividenden bleiben konstant. Doch welche Perspektiven stehen hinter diesen Zahlen?
Ein wesentliches Warnzeichen zeigt sich, wenn Unternehmen rote Betriebszahlen schreiben – häufig der Vorbote für weitere Dividendenkürzungen bis hin zu Aussetzungen. So auch bei Walgreens, das in drei der letzten vier Quartale einen operativen Verlust verzeichnete. Trotz einer Verbesserung im Geschäftsjahr bis zum 31. August – das ohne einmalige, nicht liquide Wertminderungen von 12,7 Milliarden Dollar einen Verlust von 1,4 Milliarden Dollar ausweisen würde – bleibt ein deutliches Defizit, verglichen mit dem Vorjahresverlust von 6,9 Milliarden Dollar.
Zudem verschärft sich die Lage durch eine angespannte Liquiditätssituation. Um den Cashflow zu stabilisieren, prüft Walgreens den Verkauf von Vermögenswerten, da der operative Cashflow in den vergangenen zwölf Monaten lediglich 1 Milliarde Dollar einbrachte, und der freie Cashflow negativ blieb. Angesichts dieser Parameter könnten die rund 864 Millionen Dollar an jährlich zu zahlenden Dividenden ein riskantes Unternehmen darstellen, die Stabilität der Ausschüttungen in Frage stehend.