Die walisische Regierung plant, durch ein neues Gesetz den Kommunen die Macht zu verleihen, eine Tourismusabgabe auf Übernachtungen in Rechnung zu stellen. Dieser Vorstoß soll den Gemeinden finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, die speziell für touristische Aktivitäten und Infrastruktur eingesetzt werden können.
Künftig könnten Besucher, die in Hostels oder auf Campingplätzen nächtigen, mit einer Gebühr von 75 Pence pro Person und Nacht belastet werden. In Hotels, Airbnbs und anderen Übernachtungsmöglichkeiten würde sich diese Gebühr auf 1,25 Pfund pro Person und Nacht belaufen. Man schätzt, dass bei flächendeckender Einführung in allen walisischen Kommunen jährlich bis zu 33 Millionen Pfund generiert werden könnten.
Ein wichtiger Bestandteil des geplanten Gesetzes ist auch ein Registrierungsprogramm für Unterkunftsanbieter, das ab 2026 starten soll. Dieses soll die Erfassung und Verwaltung der Abgabe erleichtern und eine fundierte Grundlage für zukünftige politische Entscheidungen im Tourismusbereich bieten.
Inspiration für die Einführung der Abgabe zieht Wales aus erfolgreichen Umsetzungen ähnlicher Modelle in Manchester, Griechenland, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Portugal und Kalifornien.
Finanzminister Mark Drakeford betonte die Fairness dieses Vorhabens und die Bedeutung des Tourismus für die walisische Wirtschaft. Er erklärte, dass die Einnahmen lokal bleiben und in die nachhaltige Unterstützung des Tourismus fließen würden. Auch der Vorsitzende des walisischen Gemeindeverbandes, Andrew Morgan, begrüßt das Gesetz, da es den einzelnen Kommunen die Flexibilität gibt, abgestimmt auf ihre Bedürfnisse und Gegebenheiten zu entscheiden.
Die Umsetzung dieser Abgabe erfordert noch die Zustimmung des senatsähnlichen Parlaments, dem Senedd, und könnte ab spätestens 2027 eingeführt werden. Der Vorstoß verspricht eine nützliche Zusatzfinanzierung für die Verbesserung lokaler Infrastrukturen, von der sowohl Einwohner als auch Besucher profitieren sollen.