09. Oktober, 2024

Grün

Waldumbau als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel

Waldumbau als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel

Die deutschen Waldbesitzerverbände plädieren für den weiteren Aufbau strukturreicher Mischwälder als entscheidenden Schritt zur Klimaschutzstrategie. Laut dem Präsidenten Andreas Bitter handelt es sich um ein "Mehrgenerationen-Projekt", das verlässliche forstpolitische Rahmenbedingungen erfordert, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Dies sei essentiell für die Wiederbewaldung von Borkenkäfer-geschädigten Flächen und den erfolgreichen Waldumbau. Mit der Präsentation der neuen Bundeswaldinventur durch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rücken die Bedürfnisse und der Zustand der deutschen Wälder ins Blickfeld. Diese umfassende Untersuchung liefert wertvolle Daten zu Waldfläche, Baumschäden und Holznutzung — zentrale Informationen für nachhaltigen Waldschutz und Anpassung an den Klimawandel. Junge Wälder spielen als Kohlenstoffsenken eine wichtige Rolle, indem sie signifikant mehr CO2 binden als ältere Bestände. Zudem liefert der Wald durch nachhaltige Pflege klimaschonende Rohstoffe wie Holz. Äußere Einflüsse wie Stürme, Trockenheit und der berüchtigte Borkenkäfer haben jedoch vielerorts ihre Spuren hinterlassen. Laut Bitter werden in den Inventurergebnissen sowohl die Schäden als auch die Erfolge nachhaltiger Bewirtschaftung sichtbar sein. Neben der Klimaschutzfunktion erbringen Wälder noch weitere wertvolle Ökosystemleistungen. Diese reichen von der Sicherung hochwertiger Boden- und Wasserqualität bis hin zu Erholungsmöglichkeiten für Waldspaziergänger. Der Beitrag des Waldes geht damit weit über den bloßen Umweltaspekt hinaus, so Bitter. Die Bundeswaldinventur, die das Thünen-Institut für Waldökosysteme durchführt, muss mindestens einmal in jedem Jahrzehnt erfolgen und gilt als die umfassendste Erhebung zum Waldzustand in Deutschland. Rund ein Drittel der Fläche des Landes ist von Wald bedeckt. FDP-Fraktionsvize Carina Konrad verweist auf den schlechten Zustand der Wälder und fordert mehr Freiraum für Waldbauern. Ein zukunftsfähiger Wald müsse auch nicht-heimische Baumarten einschließen, da nicht alle heimischen Bäume den Extremwetterbedingungen trotzen können.