Die aktuellen Entwicklungen an den internationalen Währungsmärkten haben zu einem sprunghaften Anstieg der Wetten gegen den südkoreanischen Won und die indische Rupie geführt. Grund dafür sind die wachsenden Befürchtungen, dass mögliche US-Zölle die Attraktivität von Schwellenländer-Anlagen ernsthaft gefährden könnten. Eine jüngste Umfrage unter Analysten zeigt, dass Short-Positionen auf den Won den höchsten Stand seit Oktober 2022 erreicht haben, während jene auf die Rupie auf das Niveau von Anfang November des gleichen Jahres gestiegen sind.
Der gewählte US-Präsident Donald Trump hat mit der Androhung von Zöllen auf China, dem bedeutendsten Handelspartner Südostasiens, eine Welle der Unsicherheit ausgelöst. Es wird erwartet, dass diese Maßnahmen die Inflation anheizen und eine vorsichtigere Haltung der Federal Reserve zur Folge haben könnten, was wiederum die Auswirkungen auf die Währungsmärkte der Schwellenländer verstärkt.
Interessanterweise haben sich die pessimistischen Wetten gegen den chinesischen Yuan etwas abgeschwächt. Dies geschah im Lichte der jüngsten Pläne der kommunistischen Partei Chinas, die Wirtschaftsstrukturen des Landes zu stabilisieren. Dennoch stehen die asiatischen Währungen durch das Potenzial einer Yuan-Abwertung unter Druck, da sie eng in die Handelsströme mit China eingebunden sind. Laut Analysten könnten chinesische Maßnahmen zur Veränderung des Yuan-Kurses die Märkte destabilisieren, insbesondere wenn die US-Zollpolitik umgesetzt wird.
In Südkorea hat der politisch turbulente Schritt von Präsident Yoon Suk Yeol, die Verhängung des Kriegsrechts kurzzeitig zu erwägen, den Won weiter schwächen lassen. Ein überraschender Schritt der Bank of Korea, die Zinsen zu senken, gekoppelt mit einem anhaltenden Exportrückgang, hat diese Abwärtsbewegung unterstützt.
Auch in Indien gerät die Rupie zunehmend unter Druck. Die Währung erlitt dreimal in Folge Rekordtiefs, beeinflusst durch ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, anhaltende Kapitalabflüsse und die Schwankungen benachbarter Währungen, darunter der fragilere Yuan.