Nach der Wahl in Deutschland zeigte sich der Euro zunächst in einem kurzzeitigen Hoch, konnte jedoch die erzielten Gewinne nicht halten. Am Nachmittag pendelte sich der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung auf 1,0469 US-Dollar ein. Die Europäische Zentralbank signalisierte mit einem Referenzkurs von 1,0466 US-Dollar Stabilität, wobei im Vergleich zu Freitag kaum Veränderungen zu verzeichnen waren. Der US-Dollar wurde zeitgleich mit 0,9554 Euro bewertet.
Im frühen Handel hatte der Euro aufgrund des klaren Sieges der Union bei der Bundestagswahl kurzfristig an Wert gewonnen und ein Tageshoch von 1,0528 US-Dollar erreicht. Die Option einer Regierung bestehend aus Union und SPD, insbesondere nach dem Ausscheiden von FDP und BSW, gab dem Euro zunächst Rückenwind.
Dazu erklärte Ulrich Kater von der Dekabank, dass die politische Stabilität nach der Wahl der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland Auftrieb geben dürfte, obwohl die jüngsten wirtschaftlichen Indikatoren wenig Anlass zur Freude bieten. Das Ifo-Geschäftsklima zeigt sich weiterhin verhalten, was die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung trübt. Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen betont, dass die EZB an ihrer Strategie der Zinssenkungen festhalten dürfte, trotz bestehender Unsicherheiten hinsichtlich der Inflation.
Zudem wurden die Referenzkurse anderer Währungen durch die EZB veröffentlicht: Ein Euro wurde mit 0,82830 britischen Pfund, 156,81 japanischen Yen und 0,9415 Schweizer Franken gehandelt. Der Goldpreis notierte am Nachmittag in London bei 2.938 Dollar pro Feinunze, nachdem zuvor ein Rekordhoch von 2.956 Dollar erreicht wurde.