Multinationale Konzerne intensivieren ihre Strategien zur Absicherung von Währungsrisiken, um ihre Auslandserträge gegen größere Schwankungen zu schützen, die mit einer zweiten Amtszeit von Donald Trump einhergehen könnten. Seit der US-Wahl vor drei Wochen beobachten Strategen und Banker ein verstärktes Interesse an Optionen und Cross-Currency-Swaps, da Unternehmen aus dem Gesundheitswesen und dem Industriesektor sich auf die mögliche Währungsvolatilität unter Trump konzentrieren.
Der Wahlausgang erweist sich als Katalysator für Unternehmen, die sich zunehmend mit Währungsrisiken auseinandersetzen müssen. Die Aussicht auf Trumps mögliche protektionistische Handelspolitik und die Einführung von Zöllen, die bereits seine erste Amtszeit geprägt haben, schürt die Unsicherheit an den Devisenmärkten.
Trump hat angekündigt, am ersten Tag seiner Amtszeit einen 25%igen Zoll auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada sowie einen zusätzlichen 10%igen Zoll auf chinesische Waren zu erheben. Diese Ankündigung führte zu einem Rückgang des mexikanischen Pesos um bis zu 2% und des kanadischen Dollars um bis zu 1,4%. Der US-Dollar-Index hat seit der Wahl am 5. November um 3,5% zugelegt, da erwartet wird, dass Trumps Handels- und Zollpolitik den Dollar stützen wird.
Im Jahr 2026 steht eine Überprüfung des "United States-Mexico-Canada Agreement" aus, und Trump hat bereits angekündigt, das Abkommen verbessern zu wollen, allerdings sind die Details unklar. Die erneute Unsicherheit hat dazu geführt, dass Unternehmen ihre Absicherungsstrategien anpassen. Einige versuchen, die Laufzeit ihrer Absicherungen zu verlängern, während andere ihre Absicherungsquoten erhöhen, um sich gegen Währungsschwankungen zu schützen.
Aufgrund des steigenden Dollars verlieren US-Unternehmen mit Auslandsgeschäft an Einnahmen, da die Umrechnung der ausländischen Erträge in Dollar zu einem geringeren Gewinn führt. Der S&P 500 erzielt 41% seiner Einnahmen außerhalb der USA, wodurch eine starke Dollarentwicklung die Profite schmälern kann. Der mexikanische Peso, besonders unter Druck und in Trumps Visier, hat seit der Wahl um 2% nachgegeben und ist im laufenden Jahr um fast 17% gesunken.
Die Zinsunterschiede zwischen den USA und Mexiko haben sich seit der Wahl verengt, dennoch sind die Kosten für die Absicherung von Peso-Positionen gestiegen. Unternehmen sind daher vermehrt an Optionen interessiert, obwohl die Absicherungskosten in die Höhe geschnellt sind.
Zusätzlich sehen sich Unternehmen mit strengeren Kreditkriterien und gestiegenen Absicherungskosten konfrontiert. Im Zuge dessen hat die Nutzung von Devisen-Optionen zugenommen, um mögliche Währungsrisiken zu minimieren.
Laut Umfragen erwarten viele Unternehmen, dass die Handelsunsicherheiten auch in Ostasien und Europa schwere Auswirkungen haben werden. Der Euro, der seit der Wahl um etwa 4% gegenüber dem Dollar gefallen ist, steht unter Druck durch Gespräche über Zölle, eine schwache deutsche Wirtschaft und eine schwache industrielle Produktion in Teilen Europas.
Healthcare- und Industriefirmen zeigen vermehrt Interesse an Euro-Cross-Currency-Swaps, die dabei helfen sollen, Zinszahlungen zu verringern. Der Jahresertrag dieser Euro-Dollar-Kontrakte ist seit der Wahl gestiegen, was die Attraktivität dieser Instrumente verdeutlicht.